#513 Katrin Habenschaden | Leiterin Nachhaltigkeit & Umwelt Deutsche Bahn AG
Shownotes
Unser heutiger Gast begann ihren beruflichen Weg mit einer Ausbildung zur Bankkauffrau, bevor sie ein Studium der Betriebswirtschaftslehre absolvierte und als Diplom-Betriebswirtin abschloss. Anschließend war sie mehrere Jahre in unterschiedlichen Funktionen im Sparkassenumfeld tätig, unter anderem als betriebswirtschaftliche Analystin. 2014 wurde sie in den Münchner Stadtrat gewählt, übernahm 2018 den Fraktionsvorsitz von Bündnis 90/Die Grünen und war von 2020 bis 2023 Zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München. In dieser Rolle verantwortete sie zentrale Zukunftsthemen wie Klima, Umwelt und Mobilität. Seit Dezember 2023 ist sie Leiterin Nachhaltigkeit und Umwelt bei der Deutschen Bahn. Dort arbeitet sie mit einem Team an der grünen Transformation eines Konzerns mit über 300.000 Mitarbeitenden und an der Umsetzung der Strategie „Starke Schiene“. Seit über acht Jahren beschäftigen wir uns in diesem Podcast mit der Frage, wie Arbeit den Menschen stärkt – statt ihn zu schwächen. In über 500 Gesprächen mit mehr als 600 Gästen haben wir immer wieder nach Antworten danach gesucht, was sich schon verändert hat und was sich weiter ändern muss.
Wie gelingt nachhaltiger Wandel in einem Konzern, der so systemrelevant ist wie die Deutsche Bahn – und wie viel Haltung braucht es dafür?
Was kann eine Führungskraft mit kommunalpolitischer Erfahrung über Zusammenarbeit, Sinn und Motivation in großen Organisationen sagen?
Und wie gelingt es, Nachhaltigkeit als Brücke zwischen individuellem Verhalten, kollektiver Verantwortung und gesellschaftlicher Transformation zu begreifen, ganz im Sinne einer neuen, besseren Arbeitswelt? Fest steht: Für die Lösung unserer aktuellen Herausforderungen brauchen wir neue Impulse. Deshalb suchen wir weiter nach Methoden, Vorbildern, Erfahrungen, Tools und Ideen, die uns dem Kern von New Work näherbringen. Darüber hinaus bleibt für uns die Frage bestehen: Können wirklich alle Menschen das finden und leben, was sie im Innersten wirklich, wirklich wollen? Ihr seid bei On the Way to New Work – heute live von der Zukunft Nahverkehr auf IAA Mobility in München – mit Katrin Habenschaden.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Unser heutiger Gast begann ihren beruflichen Weg mit einer Ausbildung zur Bankkauffrau, bevor sie ein Studium der Betriebswirtschaftslehre absolvierte und als die Plom Betriebswirtin abschloss.
00:00:09: Anschließend war sie mehrere Jahre in unterschiedlichen Funktionen im Sparkassenumfeld tätig, unter anderem als betriebswirtschaftliche Analysten.
00:00:17: In den Mönchner Stadtrat wurde sie gewählt und übernahm den Fraktionsvorsitz von Bündnis Neunzig zu Grünen.
00:00:24: Von Jahrzehnte bis Jahrzehnte war sie zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München.
00:00:29: In dieser Rolle verantwortete sie zentrale Zukunftsthemen wie Klima, Umwelt und Mobilität.
00:00:35: Seit Dezember ist die Leiterin Nachhaltigkeit und Umwelt bei der Deutschen Bahn.
00:00:41: Dort arbeitete sie mit einem Team an der grünen Transformation eines Konzerns mit über dreihunderttausend Mitarbeitenden und an der Umsetzung der Strategie starke Schiene.
00:00:50: Seit über acht Jahren beschäftigen wir uns in diesem Podcast mit der Frage, wie Arbeit den Menschen stärkt, statt ihn zu schwächen.
00:00:55: In über fünfhundert Gesprächen mit mehr als sechshundert Gästen haben wir immer wieder nach Antworten danach gesucht, was sich schon verändert hat und was sich weiter ändern muss.
00:01:05: Wie gelingt nachhaltiger Wandel in einem Konzern, der so systemrelevant ist wie die Deutsche Bahn und wie viel Haltung braucht es dafür?
00:01:12: Was kann eine Führungskraft mit kommunalpolitischer Erfahrung über Zusammenarbeit, Sinne und Motivation in großen Organisationen sagen?
00:01:18: Und wie gelingt es Nachhaltigkeit, als Brücke zwischen individuellem Verhalten, kollektiver Verantwortung, gesellschaftlicher Transformation zu begreifen?
00:01:25: Ganz im Sinne einer neuen, besseren Arbeitswelt.
00:01:29: Fest steht, für die Lösung unserer aktuellen Herausforderung brauchen wir neue Impulse.
00:01:33: Deshalb suchen wir weiter nach Methoden, Vorbildern, Erfahrungen, Tools und Ideen, die uns dem Kern von New Work näher bringen.
00:01:40: Darüber hinaus bleibt für uns die Frage bestehen.
00:01:43: Können wirklich alle Menschen das finden und leben, was sie im Innersten Wirklich, wirklich wollen.
00:01:47: Ihr seid bei On The Way To New Work, heute live von der Zukunft Nahverkehr auf der IAA-Mobilität in München mit Katrin Habenschaden.
00:02:15: So, jetzt sitzen wir hier bei der IAA und bevor wir offiziell anfangen, glaube ich, ist es ganz fair nochmal, auch wenn wir jetzt nicht Tausende Zuhörerinnen und Zuhörer und Zuschauer haben, aber mal zu sagen, was ist das eigentlich?
00:02:27: Was wir hier machen, On The Way To New Work, ist in der Tat ein ein Business-Podcast, den seit etwas mehr als acht Jahren gibt, mehr als fünfhundert Folgen Menschen aus der ganzen Welt, die mit mir und meinem Podcast-Kohost Christoph darüber gesprochen haben, wie sich Arbeit verändert und weiter verändern darf.
00:02:44: Und wir steigen jetzt einfach rein in die Folge.
00:02:50: Für die, die dann mal später rein hören wollen, gibt es noch eine Anmoderation, aber die ersparen wir uns jetzt.
00:02:55: Und ich fange mit der Frage an, mit der ich immer anfangen.
00:03:00: Wie bist du ein Mensch geworden, der du heute bist?
00:03:03: Das bin ich geworden, indem ich jede Veränderung in meinem Leben, und es waren sehr, sehr viele, eigentlich immer umarmt habe und mir nicht gedacht habe.
00:03:15: Oh nein, das bleibt nicht, wie es ist.
00:03:18: Ich habe sehr, sehr schnell verstanden, dass es nach einer Veränderung... gut oder besser weitergeht.
00:03:26: Wenn es mir gelingt, das einigermaßen wie an den Hörnern zu packen und so.
00:03:31: Und deswegen bin ich der Mensch geworden, der ich bin.
00:03:35: A. Durch wirklich viele Drehungen und Veränderungen in meinem persönlichen CV und auf der anderen Seite dann aber echt auch mit dem Mindset, die jedes Mal willkommen zu heißen.
00:03:48: Diese Frage wird immer unterschiedlich beantwortet, die kürzeste Antwort.
00:03:52: wie wir je bekommen haben, haben wir von Gregor Gisi bekommen, der gesagt hat, durch die Zeugung, ich glaube durch die Zeugung meiner Eltern.
00:03:59: Da hat er sich ja richtig Mühe gegeben.
00:04:01: Hat sie
00:04:01: richtig Mühe gegeben?
00:04:03: Ich habe ihn aber dann wirklich noch weich gekocht.
00:04:05: Also wir waren nachher West Buddies, das war richtig schön.
00:04:09: Und die längste Antwort war die ganze Folge lang.
00:04:12: Und ich mag es sehr gerne, wenn so Videos gerade gemacht hast, so ein Thema.
00:04:18: in Veränderungen Chancen zu erkennen, so ein großes Thema da ist.
00:04:20: Und ich würde natürlich gerne ein paar Anekdoten haben.
00:04:24: Wenn du magst, fängst du ruhig an die erste Veränderung an, an die du dich erinnern kannst, als Kind.
00:04:30: Und als nächstes mal an drei, vier Beispielen, was sich verändert hat in deinem Leben und wann und wie du damit umgegangen bist.
00:04:39: müsse ich ein bisschen persönlicher werden, schadet aber nichts.
00:04:43: Also die erste, glaube ich, wirklich mindsetverändernde Veränderung in meinem Leben war, als ich verstanden habe oder als mir dann irgendwann mit fünfzehn Jahren auch mal erzählt wurde, dass Teile meiner Familie gar nicht zu meiner Familie gehören, also dass mein Opa nicht mein richtiger Opa ist, dass es dann noch jemand in Amerika gibt und dass wir den jetzt mal versuchen zu finden.
00:05:07: und ist dann auch passiert und wir haben den kennengelernt.
00:05:09: und das hat bei mir im Leben so eine Mindset-Erweiterung gegeben, hinzu, wow, okay, ich bin gar nicht einmal in Franken, ja, born and raised, sondern ich habe da tatsächlich auch noch einen viel kosmopolitischeren Hintergrund und den lerne ich jetzt neu kennen und den nehme ich aber auch, ja, und sag, spannend, wer seid ihr, neue Familie?
00:05:37: Wie gehen wir miteinander um?
00:05:39: Was lerne ich von euch?
00:05:40: Und wie macht man das eigentlich zukünftig?
00:05:43: Sehen wir uns?
00:05:44: Treffen wir uns?
00:05:45: Fahren wir miteinander in Urlaub?
00:05:46: Ich kann sagen, ja, alles davon ist passiert.
00:05:50: Und ich hatte einfach bis zum Jahr zwanzig siebzehn, glaube ich, dann noch so ein dritten Opa, der ganz neu war und ganz toll.
00:05:56: Also das ist vielleicht mal ein Beispiel.
00:05:58: Ziemlich spektakulär.
00:05:59: Ziemlich
00:06:00: spektakulär.
00:06:00: Dann habe ich ja eigentlich ein total... normalen Beruf erlernt, also ich bin Bankkaufrau und Betriebswirtin und habe so auch angefangen, habe mein ganzes berufliches Leben Unternehmen finanziert.
00:06:13: Das war gut und wichtig und ich habe das im Nachhinein auch oft gebraucht, diese betriebswirtschaftlichen Kenntnisse, aber es war mir irgendwann zu langweilig und ich bin in die Politik gewechselt und habe da ja auch gerade hier auch in dieser Stadt eine steile Karriere vorgenommen.
00:06:28: und das war dann natürlich wieder so ein Wechsel einfach auch von dem, wie ich gelebt habe, wie wir als Familie dann gelebt haben, gerade als ich dann hier auch Bürgermeisterin wurde.
00:06:41: Und auch das habe ich aber mit offenem Herzen genommen.
00:06:44: Und dann habe ich gesagt, okay, jetzt wird es ein bisschen anders und manches vielleicht auch oberflächlicher oder ich muss ein bisschen mehr aufpassen oder so.
00:06:51: Aber ich lerne auch tolle neue Leute kennen, die hätte ich in der Sparkasse vermutlich nicht kennen gelernt.
00:06:56: Das war so das zweite, was passiert ist.
00:06:59: Und dann War es aber auch, und das war wahrscheinlich der wichtigste Move in meinem Leben, dann habe ich aber gemerkt, dass ich das nicht lange machen kann oder will.
00:07:09: Wie lange hast du es gemacht?
00:07:11: Insgesamt über zehn Jahre Kommunalpolitik als Bürgermeisterin hier fast vier Jahre.
00:07:17: Das heißt, du bist in die Politik
00:07:19: eingestiegen?
00:07:20: Und das innerhalb von sechs Jahren, ich verteile Klubblätter.
00:07:24: Genau, ich kandidiere jetzt mal für den Stadtrat hier in der Stadt, bis es gab eine Kommunalwahl, wo die Grünen damals stärkste Kraft wurden und daraus ging dann die Position der zweiten Bürgermeisterin hervor.
00:07:37: Genau, das waren ungefähr sechs Jahre und dann habe ich das fast vier Jahre lang gemacht.
00:07:42: Und trotzdem kam dann der Moment, wo ich gemerkt habe, Kann und mag ich auch nicht mehr weitermachen, das regt mich auf, das macht mich... Auch in a way fertig.
00:07:54: Da muss ihr auch wirklich auf mich selbst aufpassen.
00:07:57: Auf uns als Familie, auf meine Gesundheit, auf alles Mögliche.
00:08:00: Wahrscheinlich
00:08:00: auch.
00:08:01: Es waren sich viele mal in den Medien kommentiert wird, was ihr macht.
00:08:04: Ja, da war schon alles dabei.
00:08:06: Worüber man jetzt so gerne spricht, sind ja auch dankenswerterweise sehr viele Frauen im Publikum.
00:08:12: Also da erlebt man natürlich schon einiges, was jetzt nicht nur schön ist.
00:08:16: Aber es gab auch andere Aspekte.
00:08:17: Es kam so vieles zusammen.
00:08:20: Und dann habe ich gemerkt, ich muss damit jetzt auch wieder aufhören.
00:08:25: Und das war die schwerste Entscheidung, die ich in meinem Leben jemals treffen musste.
00:08:28: Und das war auch die größte Veränderung an der Stelle.
00:08:31: Und jetzt, nach fast zwei Jahren, kann ich aber sagen, auch da ist es mir gelungen, das zu nehmen.
00:08:37: Und das ist wirklich eine massive Veränderung, wenn du so aus der aktiven Politik selbstbestimmt aussteigst.
00:08:45: Aber das war gut für mich.
00:08:47: Das war gut für mich und mein neuer Job ist toll, ist ganz anders, ist weniger celebrityreich und hat mein Leben aber zum besseren verändert.
00:08:57: Ja,
00:08:57: schön.
00:08:58: Lass uns da mal anfangen.
00:08:59: Leiteren Nachhaltigkeit und Umwelt bei der Deutschen Bahn AG ist ein ganz schön cooler Titel.
00:09:05: Ein Thema, was auch toll ist.
00:09:06: Die Bahn hat einiges hinbekommen auf diesem Weg.
00:09:10: Sie kriegt ja auch immer vorgehalten, was sie nicht hinbekommen, aber gerade in deinem Bereich ist extrem viel Positives zu berichten, da werden wir drauf eingehen.
00:09:19: Ich würde ganz gerne nochmal einmal zurück wieder in deine Jugend.
00:09:24: Wann ist das Interesse am Thema Umwelt und Nachhaltigkeit in der Leben getreten?
00:09:31: weiß ich ehrlich gesagt gar nicht so genau.
00:09:33: Also ich bin natürlich schon so aufgewachsen und auch erzogen worden, dass der Wert der Natur immer was gewesen ist, was ich stark erlebt habe.
00:09:46: Auch durch meine Eltern, also da untergab es auch schon immer eine große Hinwendung hin.
00:09:50: Das weiß ich schon.
00:09:52: Und jetzt würde ich gerne sagen, dann kam sowas Einschneidendes, bei vielen Leuten ist es ja Chernobyl, die dann sagen, da habe ich das erste Mal gemerkt, das ist gar nicht gesichert, sondern das
00:10:03: kann
00:10:04: von einem Tag auf dem anderen anders sein, kaputt gehen.
00:10:07: Das ist so fragil und das war meine Erweckung, um mich danach zu engagieren.
00:10:14: Da war ich natürlich noch relativ jung.
00:10:16: Ich weiß noch genau, wie das war.
00:10:18: Aber weil ich noch so jung war, war das jetzt bei mir nicht so der Grund.
00:10:21: Aber ich wurde sehr, sehr schnell zu einer aktiven Umweltschützerin.
00:10:25: Ich komme auch wirklich aus dem aktiven Umweltschutz.
00:10:29: Man sagt den Grünen ja häufig nach.
00:10:30: Mittlerweile haben die kaum noch echte Ökos.
00:10:33: Ich bin eine,
00:10:34: ja.
00:10:34: Es sind alle Fleisch und fahren Porsche.
00:10:36: Und
00:10:37: fliegen
00:10:37: viermal im Jahr in den Urlaub, weil die sind ja eh alles so reich, genau.
00:10:41: Also ich bin wirklich eine aktive Umweltschützerin und so kam ich da auch dazu.
00:10:48: Dieser Rollenwechsel in die Politik, aus der Wirtschaft in die Politik und wieder zurück ist ja nichts, was in Deutschland, wo es viele Vorbilder gibt, was ich ganz schade finde.
00:11:02: in den angesächsischen Ländern Skandinavien, da sehen wir das häufiger.
00:11:06: Warum tut sich Deutschland so schwer damit?
00:11:09: Warum ist es für so wenig Deutsche interessant?
00:11:12: Also ich teile erstmal deine Einschätzung, dass es gut wäre für unser politisches Miteinander, wenn dieser Wechsel, wie vor allen Dingen in den skandinavischen Ländern, hin, her, wenn es öfter passieren würde, weil was wäre das Ergebnis davon?
00:11:31: Politik würde Wirtschaft besser verstehen und aber noch viel wichtiger Wirtschaft auch Politik und damit hätte man viel mehr gemeinsame Anknüpfungspunkte und vielleicht ein mehr an gemeinsamer Sprache.
00:11:43: Das fehlt ja im Moment.
00:11:45: Es ist ein Problem, das Politik gerade hat.
00:11:49: Warum das nicht so ist, das wird ja tatsächlich auch überall auf der Welt kritisch diskutiert.
00:11:55: Man geht dann aus der Politik raus, hat vielleicht vorher noch entsprechende politische Beschlüsse eingefädelt, die jetzt einem Unternehmen sehr zugute kommen.
00:12:06: Und nach einer gewissen Karenzzeit ist man dann dort auf einmal Vorstandsmitglied.
00:12:11: Solche Beispiele gibt
00:12:12: es.
00:12:12: Die wollen wir ja nicht.
00:12:13: Genau.
00:12:14: Und die wollen wir natürlich nicht.
00:12:15: Von daher finde ich, gibt es schon Grund, das gut zu regulieren und gut zu beobachten.
00:12:23: Und das kann man ja auch alles machen.
00:12:25: Aber im Grundsatz wäre das gut und wäre das richtig.
00:12:29: Aber es stimmt, es hat keinen leuen Mund und auch bei mir.
00:12:33: war es schon so, dass es zumindest eine Zeitung hier in München schon genauso auch aufgeschrieben hat.
00:12:39: Die Zeitung mit den vier Buchstaben, es kam jetzt auch nicht vollkommen überraschend.
00:12:43: Da ist jetzt die Berichterstattung gerade in Richtung Grüne jetzt nie besonders wertschätzend.
00:12:48: Aber das war dann ganz nett.
00:12:50: Die Anekdote ist eigentlich ganz nett, weil die Überschrift lautete dann Geldsegen für Habenschaden.
00:12:58: Ja, Geldsegen für Habenschaden.
00:13:01: Was das schlimme oder die negativen Auswirkungen für mich waren.
00:13:05: Ich war damit immer auf einer ganz schlechten Position, wenn ich meinen Kindern irgendwas verwehrt habe.
00:13:10: Weil die haben in Folge da natürlich immer gesagt, Mama, Geld ziegen.
00:13:14: Wie das ist zu teuer.
00:13:16: Nein, nein, nein, Geld ziegen.
00:13:19: Also.
00:13:20: Der Podcast, in dem wir beide jetzt sitzen, ist ja ein Podcast, der sich um die Zukunft der Arbeit bemüht.
00:13:26: Und wir kriegen dann häufig, wenn wir Nachhaltigkeitsfolgen machen, die Frage, was hat denn das mit neuer Arbeit zu tun?
00:13:33: und vielleicht noch mal die Einordnung, wie wir sie sehen, für uns ist New Work der Versuch, Arbeit auf drei Ebenen zu verändern und zu verbessern.
00:13:42: auf der individuellen Ebene.
00:13:43: Wie kann ich so arbeiten, dass Arbeit mich stärkt und mich schwächt, dass ich sinderfüllt arbeite, dass ich stärken orientiere, arbeite einen guten Beitrag zu meinem Leben.
00:13:55: habe.
00:13:55: Auf der Ebene der Organisation heißt es, wir arbeiten so zusammen, dass wir uns nicht gegenseitig Stein in den Weg werfen, sondern dass wir idealerweise gemeinsam zu besseren Ergebnissen kommen.
00:14:06: Aber New Work meint eben auch, dass Arbeiten an den richtigen und wichtigen Themen mehr Diversität im Arbeitskontext, zum Beispiel richtiger und kluger Umgang mit Technologie und auch das Thema Nachhaltigkeit.
00:14:18: Also der Mann der diesen Begriff New Work in den nachtziger Jahren In die Diskussion gebracht hat Fridtjof Bergmann ein Philosoph, der hat damals vor den vier Tsunamis gewarnt, der immer größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich, der Ausbeutung unserer natürlichen Ressourcen, der Zerstörung unseres Klimas und der Zerstörung unserer Kultur.
00:14:39: Bei allen vier kann man sagen, hast du ganz gut vorher gesehen, dass da nicht alles gut läuft.
00:14:45: Für uns doch mal so ein bisschen dieses Thema Nachhaltigkeit und Umwelt aus Sicht eines Unternehmens mit einer sechsstelligen Anzahl von Menschen, einem großen Produktportfolio ein.
00:14:56: Was umfasst das alles?
00:14:58: Deine Aufgabe?
00:15:00: Genau.
00:15:00: Also
00:15:01: ich komme dann nachher noch dazu, warum ich da auch gar kein Widerspruch gesehen habe.
00:15:06: Aber erst mal ist die Nachhaltigkeit bei der Bahn, kann man ja sagen, hat zwei Stränge.
00:15:13: Einerseits natürlich das Geschäftsmodell ist ein nachhaltiges.
00:15:18: Güter und Menschen im Zug zu transportieren, ist auf alle Fälle nachhaltiger als die Alternative.
00:15:25: Und wenn man das immer mehr elektrisch macht und so weiter, dann ja sowieso.
00:15:28: Also das ist der eine Nachhaltigkeitsstrang.
00:15:31: Der andere Nachhaltigkeitsstrang ist aber natürlich gerade für ein hundertprozentiges Staatsunternehmen.
00:15:37: Natürlich wollen wir als Konzern auch so nachhaltig wie möglich sein.
00:15:41: Wir wollen der Umwelt so wenig wie möglich Schaden zufügen.
00:15:45: Wir möchten unseren Anteil zu den Klimazielen des Bundes beitragen.
00:15:51: Klammer auf, denn ohne unseren Beitrag sind die Klimaziele des Bundes eh nicht zu schaffen.
00:15:55: Also wir haben da auch eine Verantwortung.
00:15:57: Aber eben auch wir bemessen oder wir definieren Nachhaltigkeit ja nicht nur als ökologische Transformation, sondern wir bemessen es nach den ISGs.
00:16:07: Und da ist natürlich die soziale Transformation mit genau diesen Themen, die du angesprochen hast, einfach mit Teil des Nachhaltigkeitsrates.
00:16:15: Also genau dieses Thema.
00:16:17: Was ist eigentlich ein gutes Miteinander in der gesamten Gesellschaft?
00:16:21: Aber auch bei uns bei der Bahn.
00:16:23: Wie kann es hergestellt werden, dass sich da auch niemand ausgegrenzt oder sonst irgendwie beschädigt fühlt?
00:16:30: Aber da können auch so Themen dazu, wie können wir Diversity fördern?
00:16:35: Und da rücken wir übrigens auch nicht ab davon, nur weil das über dem Teich dann irgendjemand mal abmeldet.
00:16:42: Meines Erachtens, ohne zu wissen, was er da eigentlich für ein Blödsinn treibt.
00:16:45: Aber das ist ein anderes Thema.
00:16:48: Aber bei uns bei der Bahn ist noch mal zum Beispiel was.
00:16:50: ganz was anderes dabei.
00:16:51: Das wissen viele Leute nicht.
00:16:53: Das ist auch unsere Arbeit mit unserer problematischen Geschichte.
00:16:56: Also natürlich muss die Bahn auch eine Erinnerungskultur an das etablieren, was Ihre eigene Verantwortung am dunkelsten Kapitel Deutschlands ist und das ist bei uns eben auch ein Teil und es zählt alles zur Nachhaltigkeit dazu.
00:17:10: Also es ist schon die soziale Verantwortung, die soziale Transformation und die ökologische Transformation und beides ist Nachhaltigkeit und beides wird strategisch von mir verantwortet.
00:17:21: Ich habe dir im Vorgespräch erzählt, dass ich mit meiner Agentur, die ich vor zwanzig Jahren gegründet habe, in der ich heute nicht mehr tätig bin und nur noch irgendwie beirat.
00:17:31: auch für einige Jahre für die Bahn gearbeitet habe und das Recruiting-Kampagne gemacht habe und so das Unternehmen sehr gut kennengelernt habe.
00:17:38: Ich bin außerdem Hardcore-Bahn-Fan, habe natürlich das Deutschland-Ticket, hatte auch schon mal die Bahn-Card-Einhundert, habe sie hoffentlich bald wieder und bin ein großer Fan eures Produktes und habe Verbinde viel Positives.
00:17:54: Ich habe auch Menschen kennengelernt in der Bahn, die mich überzeugt haben in der Art und Weise, wie sie arbeiten bis hin zum Personal in den Zügen.
00:18:02: Ich habe irgendwann, ich kann nicht mehr genau sagen, wann vor zehn Jahren, fünfzehn Jahren irgendwann gedacht, die Bahn muss irgendwie neue Schulungen haben, extrem freundliches Personal, was mit schwierigen Situationen gut umgeht.
00:18:13: Also ich bin auf jeden Fall jemand, der der Bahn pro ist.
00:18:17: Ich bin nicht unkritisch, aber ich bin bahnpro.
00:18:21: Mich würde gerne interessieren, du bist jetzt auch noch relativ neu im Unternehmen.
00:18:25: Was sind so die Dinge, die dir positiv aufgefallen sind, in so einer Art und Weise, wie dort gearbeitet wird?
00:18:30: Was sind so Dinge, wo du sagst, wow, hätte ich so nicht gedacht.
00:18:35: Also man hört ja immer von diesem Begriff der Bahnfamilie und der wird auch relativ häufig.
00:18:42: hergenommen für alles mögliche ja und mit so mit so begriffen muss man ja ein bisschen vorsichtig sein dass die nicht dann auch als feigenblatt dienen.
00:18:50: und mit diesem mit diesem kritischen blick bin ich da auch rein gestartet und habe mir schon gedacht das schaue ich mir auch erst mal an genau weil es ist ein zumindest im technischen bereich nach wie vor sehr männerlastiger ein sehr männerlastiger konzern.
00:19:06: es ist natürlich auch ein Alter Konzern.
00:19:10: ja also da gibt es schon auch viele Themen wo ich mir tabu ob ich ja.
00:19:18: Die dann doch einfach auch immer sehr agile nie mit ihrer Kritik zurückhaltend umgehende.
00:19:26: Frühere grüne Bürgermeisterin da jetzt so die richtige ist, um sich da auch in so ein System einzupassen.
00:19:32: Ich weiß es nicht.
00:19:33: Ich weiß es vielleicht
00:19:35: auch
00:19:35: immer noch nicht.
00:19:35: Genau kann schon auch noch schief gehen.
00:19:38: Aber was ich gelernt habe ist, dass dieses Bahnfamilie schon eine Bedeutung hat.
00:19:42: Und das stimmt auch.
00:19:44: Also dieser Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowohl was Hartfacts angeht, Vereinbarkeit von Familie und Beruf wirklich einfach auch.
00:19:55: Flexibilitäten und und und, also im klassischen Sinne dann die New Work Anteile als auch wirklich dieses Mindset vom obersten Vorstandsvorsitzenden runter, dass es die Mitarbeitenden sind, die uns tragen.
00:20:12: Und es ist schon auch allen klar, dass die, die es gerade retten, zum Beispiel unser Image, zum Beispiel So eine Meinung, wie du sie hast.
00:20:23: Das kommt ja nicht, weil du dir gedacht hast, Mensch, das Management hat da eine gute Arbeit gemacht.
00:20:27: Das kommt daher, weil du dir denkst in den Zügen krass, was ihr leistet, Leute.
00:20:32: Wir hatten jetzt den zweiten Stellwerksausfall und das ist passiert und ihr habt im Bordbistro nichts bekommen und müsst es den Kunden weitergeben.
00:20:40: Und trotzdem geht ihr hier seit sechs Stunden oder acht Stunden Hamburg München mit dieser wunderbaren freundlichen Art durch.
00:20:48: Und das zieht sich wirklich durch, egal ob jemand am oder im Zug arbeitet, in der Verwaltung bei mir oder wo auch immer.
00:20:55: Und das ist wirklich eine Wertschätzung den Mitarbeitenden gegenüber, wie ich sie sowieso praktiziere und auch schon immer für mich so haben will.
00:21:06: Aber es hat mich sehr gefreut, dass das wirklich Flächendeckender Fall ist.
00:21:11: Es gibt ja zumindest mal was die Anzahl der verschiedenen Berufe angeht, eine riesengroße Diversität.
00:21:16: Ich habe nicht mehr genau die Anzahl drauf, aber es gibt quasi ganz
00:21:20: viele Ausbildungen.
00:21:21: Kein Berufe, das weiß ich auch tatsächlich gerne zu genau.
00:21:24: Wie ist sonst das Thema Diversität bei euch im Unternehmen?
00:21:26: Wie würdest du sagen, wie steht ihr da?
00:21:29: Also nochmal erst mal ist es Teil unserer DNA und wir haben natürlich sehr, sehr viele Nationalitäten.
00:21:37: bei der Bahn und wir achten auch ganz stark und es wird sehr häufig Mitarbeitenden getrieben.
00:21:43: Darauf, dass alle Aspekte, die in diverses Unternehmen ausmachen, da schlicht und ergreifend ihren Raum finden.
00:21:50: Also so ist zum Beispiel das Queerennetzwerk ist ausschließlich Mitarbeitenden getrieben, haben dann natürlich aber den Bahnchef als Schirmherrn.
00:21:57: Und da gibt es auch eine starke Unterstützung durch Anwesenheit, durch... Auch insgesamt einfach dasselbe Mindset, auch wenn diese ganzen Netzwerkaktivitäten aus dem Netzwerk selbst herauskommen.
00:22:12: Und so ist es im Endeffekt.
00:22:13: Es gibt ein Netzwerk für die Frauen bei der Bahn.
00:22:15: Es gibt ein Netzwerk für die Frauen in Führung bei der Bahn.
00:22:20: Da muss man schon fast ein bisschen aufpassen, dass einem das dann nicht zu viel Vernetzung wird.
00:22:24: Für mich am Anfang war das aber total toll natürlich.
00:22:28: Weil da findet man dann eben auch sehr viel gleichgesinnte Menschen, die mit dem selben Grund Gedanken zum Beispiel, ich würde gerne junge Frauen weiterfördern, die dasselbe Ziel teilen.
00:22:42: Das fand ich gut.
00:22:43: Das hat mir gut gefallen.
00:22:44: war auch anders übrigens, als ich es aus der Politik kannte, um das vielleicht dann auch nochmal gleich aufzuzeigen.
00:22:51: Netzwerk ganz anders funktioniert und ich meine ganz ehrlich, gerade in der Politik würde er nach oben hin selbst innerhalb von Parteien die Luft irgendwann dünn und dann ist schnell vorbei mit dem Verirrtern von... von Konkurrenz, von Jüngeren ausgerechnet.
00:23:09: Du hast mir vorhin erzählt, dass ihr bald ein wichtiges Meetingkonferenz habt zum Thema Nachhaltigkeit.
00:23:16: Kannst du schon ein bisschen was erzählen über das, was ihr so erreicht habt bisher?
00:23:20: Was du sagst, da ist wirklich schon eine gute Basis.
00:23:25: Also die ökologische Transformation haben wir ganz klassisch aufgeteilt, so wie man sich es eigentlich in den meisten Unternehmen dann auch aufteilt.
00:23:33: Wir haben natürlich den Klimaschutz, wir haben den Naturschutz, wir haben bei der Bahn aber auch ein ganz wichtiges Thema.
00:23:38: Das haben andere Firmen nicht.
00:23:39: Wir haben auch den Lärmschutz.
00:23:41: Es ist bei uns ein wichtiges Thema, beispielsweise Anwohnern von Bern.
00:23:46: Bahnlärm möglichst zu befreien.
00:23:49: Und wir haben jetzt aber auch immer mehr ein Thema und es wird immer immer relevanter und das sagt Ihnen und euch wahrscheinlich auch was.
00:23:57: Das ist Klimaanpassung.
00:23:58: Also letztens das A-Teil natürlich als ganz großes Thema mit den großen Schäden.
00:24:03: Jetzt letztens aber der Hangrutsch in Baden-Württemberg, der tatsächlich dann auch zum Entgleisen eines Zuges mit drei Todesopfern geführt hat.
00:24:10: Also diese Themen beschäftigen uns natürlich mehr und mehr und damit natürlich auch die Frage, was können wir prophylaktisch tun, um unsere Mitarbeitenden und unsere Kundinnen, aber natürlich auch unsere Assets, also vor allen Dingen die Gleiskörper oder die Züge dann einfach auch gut zu schützen oder auch die Gebäude.
00:24:31: Lass uns mal ein bisschen in die Art und Weise reingucken, wie du auch als Mensch funktionierst und arbeitest.
00:24:36: Ich habe im Vorgespräch gehört, dass dir Freiheit ein ganz ganz wichtiger Wert ist und Freiheit ist für jemand wie mich, der jetzt zwanzig Jahre Unternehmer ist, auch ein großer Wert und den konnte ich als Unternehmer auch ziemlich gut ausleben.
00:24:52: Ich stelle mir vor, dass das in einem Konzern und einer Politik immer mal wieder an Grenzen stößt.
00:24:58: Aber wie definierst du Freiheit?
00:25:01: Wie lebst du die?
00:25:02: Wie ermöglichtst du sie deinem Team?
00:25:04: Also lass mal ein bisschen drauf.
00:25:06: Also genau für mich persönlich ist es wirklich so, dass die Freiheit, die man im Leben hat, macht auch die Qualität des Lebens aus.
00:25:14: Also da bin ich wirklich ganz klar und war auch für mich einer der Gründe.
00:25:21: um mit diesem starren Korsett, das man als Mandatsträgerin hat, dann auch wirklich irgendwann zu sagen, das ist nicht mehr meins.
00:25:28: Weil wenn ich so unfrei bin, dann kann das die herausforderndste Aufgabe sein.
00:25:35: Aber wo bleibt dann ich?
00:25:36: Also ich bin ja gar nicht mehr da sozusagen.
00:25:38: Ich bin ja nur noch meinen Kalender.
00:25:41: Und deswegen genieße ich das jetzt sehr.
00:25:44: Natürlich bin ich nach wie vor angestellt und meine Mitarbeitenden sind das alle auch.
00:25:49: Aber.
00:25:50: Jetzt im Tun, indem wir die Arbeit organisieren, versuche ich überall, für mich das Maximale an Freiheit in der Entscheidung und in der Durchführung zu erreichen.
00:26:00: Aber das gilt auch genauso für alle anderen.
00:26:03: Also das ist wirklich so mein Grundgedanke, bis wohin gebe ich das jetzt vor.
00:26:10: Und ich bin wirklich die letzte, die Wege vorgibt.
00:26:13: Niemals.
00:26:14: Das können schon alle anderen sich selbst überlegen, wie sie da jetzt zum Ziel kommen.
00:26:19: Und da bin ich übrigens auch für jede Kreativität offen.
00:26:23: Und wenn da jemand sagt, hey, da schließen wir uns jetzt mal einen Tag ein und nein, Katrin, du störst uns bitte auch nicht.
00:26:28: Oder wir sind da auch ganz woanders, damit du uns nicht findest.
00:26:32: Dann bin ich da fein damit wirklich.
00:26:34: Ich bin am Ergebnis interessiert und merke einfach, dass kreatives Arbeiten nicht in festgefahrenen Strukturen gut werden kann.
00:26:51: Bist du mit dem Mindset überall auf gleich offene Türen und Ohren gestoßen?
00:27:00: Kannst du hier so leben?
00:27:02: Da habe ich Gott sei Dank die Freiheit, dass genau wie ich meinen Job mache, das ist meine persönliche Freiheit.
00:27:08: Und von daher, das ist mein persönlicher Gestaltungsspielraum, den ich auch habe.
00:27:13: Aber na klar, ich werde auch an meinen Ergebnissen gemessen.
00:27:16: Wenn die nicht stimmen, dann hätten wir alle miteinander ein Problem.
00:27:20: Aber es war jetzt zumindest in den letzten zwei Jahren nie der Fall.
00:27:24: Wir haben wirklich sehr, sehr gut performt und konnten damit Ziele, die wir uns gesetzt haben, erreichen nach außen, nach innen, was die Ratings, die SG Ratings und Rankings der Bahn angeht und konnten so ja auch tatsächlich einen wichtigen Markenkern der Bahn sichern.
00:27:39: Du merkst, ich schwenke in dein Business über.
00:27:42: Das ist jetzt zwar nicht entscheidend für die Mobilitätsentscheidung, aber tatsächlich ist es ein Kern der Marke, der ganz, ganz vielen Menschen sehr wichtig ist, wenn sie grundsätzlich darüber nachdenken, wie sie ihre Mobilität gestalten.
00:27:57: Wir kommen auf Mobilität nochmal, weil wir auch jetzt auf so einem Forum sind.
00:28:03: Mobilität ja ganzheitlich betrachtet.
00:28:05: Man möchte noch gerne beim Thema Arbeit kurz bleiben.
00:28:08: Der New Work Begriff hat in den letzten Jahren vor allen Dingen darunter gelitten, dass er immer ein bisschen verzwerkt wurde.
00:28:16: Also am Anfang war das so, hey, du darfst dein Hund mit ins Büro nehmen und wir haben hier einen Tischkicker und Cola und Mathe.
00:28:23: Tee gibt's frei und du kannst so bunte Posts jetzt an die Wand kleben.
00:28:27: Und nach fünf machen wir keine Meetings, also so Oberöffentlichkeiten.
00:28:30: Dann kam so eine Phase mit Corona, wo dann New Work gleich Homeoffice war.
00:28:35: Was ich wahnsinnig schwierig finde, weil man damit siebzig Prozent der Menschheit ausschließt, die ihren Job eben nicht von zu Hause aus machen können, wie die vielen Menschen, die auf dem Zug am Gleis und auch sonst in irgendwelchen Wartungshallen ihren Job machen.
00:28:51: Aber trotzdem ist das eine Thematik, die gerade wieder sehr für Medienzeit kriegt, weil viele Unternehmen, die über die Corona-Zeit hinweg sehr großzügige Homeoffice-Regeln hatten, die jetzt nach und nach wieder einkassieren.
00:29:07: Wie seht ihr das bei der Bahn?
00:29:09: Wie ist eure Policy dazu?
00:29:11: Wie ist dein eigenes Bild?
00:29:12: Findest du Büro wichtig?
00:29:15: Oder gehört es zu dem Thema Freiheit?
00:29:17: Muss jeder entscheiden?
00:29:19: Also ich persönlich gehe wahnsinnig gerne ins Büro.
00:29:21: Ich mag das einfach und merke, dass ich im Austausch und gerade im persönlichen Austausch, das heißt, wenn wir an einem Tisch sitzen, wegen mir auch an einem Küchentresen stehen oder nebeneinander am Waschbecken, dass ich da... Die besten Ideen habe, wenn ich wirklich an den Augen von jemanden ablesen kann.
00:29:43: Ah, nee, der sieht das jetzt nicht so.
00:29:45: Dann denke ich weiter, warum nicht und so.
00:29:46: Also das ist für mich persönlich die schönste Art zu arbeiten.
00:29:51: Und ich habe ein sehr junges Team, ganz engagiertes Team.
00:29:55: Bei vielen ist das der erste Job.
00:29:57: Bei vielen ging das erst mal mit Corona auch ganz komisch los.
00:30:01: Da wurde dieses Bedürfnis nach Erster Job und was bedeutet es auch sozial für mich oder ja, soziokulturell.
00:30:10: Der wurde ja gar nicht gestillt.
00:30:11: Von daher, ich hatte nie das Thema, dass ich irgendwelche Policy vermelden musste.
00:30:17: Ich möchte jetzt das alle wieder ins Büro kommen, damit wir uns sehen.
00:30:21: Ganz im Gegenteil, das funktioniert ohne irgendwelche Absprachen und es berichten mir auch meine Directs, dass das einfach, das flutscht einfach.
00:30:32: Wir haben allerdings bei der Bahn und gerade eben auch in der Konzernleitung die Policy, dass es einen gemeinsamen Teamtag die Woche geben soll.
00:30:42: Wie gesagt, ich musste den aber nie einfordern, weil es den sowieso per se gab, wenn sich die Teams getroffen haben.
00:30:49: Und es fand ihr eigentlich auch total schön, dass ich da nicht steuerend eingreifen musste.
00:30:55: Ich sag's mal vorsichtig, vielleicht hörst du so ein bisschen raus, ich hätte es auch unfassbar ungern gemacht.
00:31:00: Ja, ich bin da auch sehr, sehr büroorientiert.
00:31:06: Also ich habe auch einfach die besseren Erfahrungen gemacht mit Menschen zusammenzuarbeiten an Dingen, als von zu Hause aus zu tun.
00:31:13: Es gibt auch mittlerweile immer mehr Studien, die belegen, dass Menschen, die ausschließlich aus dem Homeoffice arbeiten, nicht nur Nicht besser, sondern Durchschnitt schlechter werden, dem was sie tun und auch mental verkümmern.
00:31:26: Also das ist also wirklich mentale Probleme kriegen.
00:31:29: Das ist aber sehr schwer.
00:31:31: Insider der jungen Generation, der wir während der Corona-Zeit erklärt haben, du brauchst nie wieder kommen, das zu erklären und wiederzumachen.
00:31:37: Aber vielleicht
00:31:38: rufen wir das auch gar nicht erklären.
00:31:41: Vielleicht ist es erklären schon falsch und vielleicht ist es an der Stelle der richtige Moment.
00:31:46: in die Formate zu gehen und dann lernt man es, man merkt hier selber, dass gerade ein kreativer Prozess ein ganz klassisches Brainstorming, das kann nur funktionieren, wenn wir alle an einem Tisch sitzen, weil wenn wir uns reihum irgendwie die Hand heben und dann kommt abzellreimmäßig einer nach dem anderen dran, ja wo soll er die kreative Idee denn hin in den Sieben, acht Minuten, die da schon vergangen sind, so geht das eben nicht.
00:32:11: Und so muss man das, glaube ich, dann einfach auch anleiten, genauso wie ich das übrigens auch mit zwei Teenagern mittlerweile, Gott sei Dank, endlich mache.
00:32:20: Dass ich mir sage, ich brauche denen auch nichts mehr sagen, wie sie es gefälligst zu tun haben.
00:32:24: Ich zeige denen einfach, wie kacke das wird, wenn wir es jetzt so oder so machen.
00:32:27: Dann kommt die Erfahrung schon von selbst.
00:32:30: Mussten die aber groß werden, bis ich soweit war.
00:32:33: Ich habe auf einer der Nachrichten, die du mir geschickt hast, wir haben ja so ein bisschen, weil wir nicht in derselben Stadt wohnen, ein bisschen remote uns abgestimmt, hast du das Wort Deep Work benutzt, was ich auch in meinem aktiven Wortschatz habe, was aber nicht so wahnsinnig viele in ihrem aktiven Wortschatz haben.
00:32:50: Deep Work meint ja Phasen, wo wir absolut ablenkungsfrei arbeiten wollen, wo wir wirklich sagen, wir möchten nicht, dass irgendwas pingend klingt und irgendwie tut.
00:33:00: Und es gibt ganz viele Menschen, die das überhaupt gar nicht machen, die wie ein Hundertfünfzigmal am Tag auf ihr Smartphone gucken.
00:33:07: Und wir wissen ja aus der Wissenschaft, dass wir jedes Mal, wenn wir aus der Arbeit rauskriegen, wieder erheblich Zeit brauchen, uns wieder zurückzukonzentrieren.
00:33:16: Hast du das schon immer gemacht?
00:33:17: Hast du diese Insel immer gesucht?
00:33:19: Und wenn ja, wie machst du das?
00:33:20: Wie verteilst du die?
00:33:21: Ja, das mache ich schon seit relativ langer Zeit, weil ich gemerkt habe, als Bürgermeisterin schon und jetzt eben in so einem wirklich... Weibrand auf so einer lebendigen Büroetage, wenn ich da bin, will jeder was von mir.
00:33:38: Ich bin ja auch oft genug nicht da, weil auf Terminen wird zum Beispiel heute.
00:33:42: Also da habe ich jetzt keine Ruhe, da habe ich dann nämlich die Situation tatsächlich auch die ganze Zeit.
00:33:47: Wenn ich da mal was lesen will, dann also jede Viertelstunde stört mich auf jeden Fall.
00:33:52: einer längeren Konzentrationsphasen habe ich dann nicht.
00:33:55: Und dann habe ich gemerkt, dass ich Eigentlich jemand bin, der gerne sehr früh aufsteht.
00:34:00: Ich mag das vom Tag.
00:34:02: Ich mag gerne zum Start vom Tag da sein.
00:34:04: Ich mag diese Zeit, wo nicht nur ich das Handy leise gestellt habe, sondern wo ich auch wirklich weiß, da ist auch noch nichts.
00:34:15: Kann man ja genauso auch sagen, das mache ich dann von zehn bis Mitternacht oder so.
00:34:19: Aber bei mir ist es so die Zeit eigentlich so von fünf Uhr, fünf und vierzig bis so sieben Uhr, fünf und vierzig.
00:34:27: Dann mache ich mich fertig, ess schnell was und geh ins Büro.
00:34:30: All good.
00:34:30: Aber diese zwei Stunden, da ist wirklich Ruhe.
00:34:36: Und das ist, ich habe dann immer so das Gefühl gedacht, habe ich voll schon.
00:34:42: Das habe ich schon geschafft.
00:34:45: Und das gibt auch mir persönlich so ein ganz befriedigendes Gefühl, dass ich mir nicht denke, irgendwie, heute hast du wieder nur rum gehacktelt, aber hast du eigentlich mal reflektiert, was du getan hast oder hast du nur gehacktelt?
00:34:58: Also da fehlt dann ja auch häufig so die Regulationskontrolle, wo renn ich eigentlich hin?
00:35:04: Ich renne so viel ist klar, aber renne ich in die richtige Richtung.
00:35:08: Und diese Zeit nehme ich mir da in der Früh und da lese ich eben was, was.
00:35:13: Eine Vertief der Aufmerksamkeit braucht, sei es irgendwas, was mir meine Mitarbeitenden erstellt haben.
00:35:18: Und was komplex genug ist, dass ich mich einfach auch mal rein vertiefen muss.
00:35:23: Oder ich lese auch mal Artikel, die sammeln sich dann schon immer ein bisschen an, die ich auch gerne mit vollem, voller Konzentration lesen möchte.
00:35:31: Solche Sachen mache ich da.
00:35:33: Komplizierte Mails verfassen, wo es auf jeden Unterton ankommt.
00:35:36: Also so Sachen, die man nicht mal schnell in... diesem Viertelstunden-Slot, wo einen vielleicht mal keiner braucht oder anspricht, das geht da nicht.
00:35:46: Wir haben ja viele in den Büros seit knapp drei Jahren einen neuen Kollegen, manche nennen ihn Praktikant oder Praktikantin, mit Namen AI.
00:35:59: Er ist ChatGPT, dann viele Schwestern und Brüder und aus kaum einem Büros das wegzudenken.
00:36:07: Was hat das mit dir?
00:36:08: Deiner Art zu arbeiten, deiner Aufgabe in den letzten Jahren gemacht.
00:36:13: Das Thema künstliche Intelligenz.
00:36:16: Ich glaube, das hat so ein paar Ableitungen, wobei ich jetzt noch kein Heavy-User bin.
00:36:20: Ich lasse es, glaube ich, wie viele Menschen mir gerne helfen, indem ich es aber vermutlich unter komplex Nutze als eine Art verstärkendes Google, da merke ich dann aber schon immer, der Weisheit.
00:36:34: letzter Schluss ist das noch nicht.
00:36:37: Und bin jetzt dazu übergegangen, mich selbst und damit natürlich auch die AI weiter zu trainieren, indem ich mehr Nachfragen stelle und so und für mich selbst, um für mich selbst gut zu erlernen, wie ich dazu besseren Ergebnissen komme.
00:36:50: Es ist allerdings so, dass ich in meinem Bereich, die sehr viel strategisch arbeite, ganz genau weiß, wo auch die Grenzen sind oder zumindest hoffe es zu wissen.
00:37:01: Und die sind relativ schnell da.
00:37:04: Weil strategische Ableitungen kann AI halt einfach noch nicht für einen vornehmen.
00:37:09: Und das schützt jetzt mich und es schützt auch das ganze Team.
00:37:12: Nichtsdestotrotz überall, wo wir jetzt alle AI verwenden, sei es beim Vorschreiben von E-Mails, sei es vor allen Dingen eben bei Texten, da tun wir das auch.
00:37:23: Jetzt sind wir auf dieser wundervollen IAA.
00:37:26: Ich habe ja als ehemaliger Automobilmensch, also vor meiner Selbstständigkeit als Unternehmer, habe ich ja für Audi als CMO gearbeitet, ein leicht sentimentales Verhältnis zu dieser Veranstaltung und muss sagen, ich finde es so viel cooler als es früher war.
00:37:42: Es ist irgendwie nur in Messerhallen in Frankfurt, nur um schneller, dicker Höhe weiterging und jetzt hier ein Format.
00:37:51: entwickelt worden ist, wo wirklich nicht Auto im Mittelpunkt steht, sondern Mobilität als Thema.
00:37:58: Vielleicht können wir da nochmal einsteigen.
00:38:00: Du hast auch im Vorgespräch erzählt, dass du auch schon als Politikerin ja mit daran gedacht und gewerkelt hast.
00:38:07: Also wie ist das eigentlich passiert, dass einmal München diese Messe hat und wie ist es passiert, dass die so anders geworden ist?
00:38:15: Ja, also die... Ja, Mobility ist jetzt für mich nicht nur ein einfaches Thema, bin ich ganz offen, weil ich eben gerade mit diesem Switch weg von der Autoshow, ich überziehe jetzt absichtlich, aber das war glaube ich schon das, was Frankfurt vor allen Dingen war, hin zu der EA Mobility, hatte ich schon immer die Chance gesehen, vielleicht auch so ein bisschen diesen vergifteten Mobilitätsdiskurs, da sind die mit den Autos und da sind die anderen.
00:38:43: Dann lassen wir sie aufeinander claschen.
00:38:46: Und im Endeffekt sind wir nach der Debatte immer genauso schlau wie vorher, weil die einen mögen halt nach wie vor ihr Auto und die anderen sagen, das ist das klimaschädliche Missmodell, dass wir da nicht weiterkommen.
00:38:58: Und im Endeffekt ist die Debatte auch völlig an der Realität vorbei.
00:39:02: Weil wenn wir uns mal die Zulassungszahlen betrachten, dann entbährt einfach diese Art der Verkehrswende jeglicher Grundlage.
00:39:10: Das heißt, was wir ja eigentlich sehen, ist eine Vielzahl, ein Mehr an Wegen, die mit den unterschiedlichsten Verkehrsmitteln zurückgelegt werden, aber eben kein, das Auto hat ausgedient.
00:39:24: Also das erleben wir eben nicht.
00:39:26: Und von daher habe ich die Chance darin, die Messe eben zu einer Mobilitätsmesse zu machen, gesehen, Das haben aber bei den Grünen zum Beispiel nicht alle so gesehen, sondern da gab es große Widerstände, auch große Vorbehalte.
00:39:38: und man muss auch sagen... Gerade das erste Mal als die IAA da war, das war natürlich auch alles sehr kurzfristig, hat sie das auch noch nicht so eingelöst wie dieses Mal hier.
00:39:50: Also da waren dann schon in erster Linie die Automobilhersteller da.
00:39:54: Und jetzt finde ich eben auch mit der großen Präsenz der deutschen Bahn, bis hin in den ÖPNV, die S-Bahn zeigt hier auf, aber die Fahrradhersteller sind genauso dabei.
00:40:08: Gibt es da ein Einlösen, dieses Versprechungsalle zu zeigen?
00:40:13: Und da muss ich sagen, das gefällt mir jetzt natürlich gut.
00:40:16: Das ist so ein bisschen auch noch die Früchte ernten von etwas, was... Puh, wann war das?
00:40:21: Das war, glaube ich, die Entscheidung, was damals gesät wurde.
00:40:25: Hat jetzt aber auch ein bisschen gedauert.
00:40:29: Wenn du jetzt mal so in die Glaskugel guckst, Mobilität, in zehn, fünfzehn Jahren.
00:40:34: Was erwartest du?
00:40:36: Was siehst du an Tremstendenzen, auf die wir es einstellen können?
00:40:43: Also grundsätzlich ist für mich Mobilität die Errungenschaft unserer Generation.
00:40:50: Ich liebe es mobil zu sein.
00:40:51: Ich bin wahnsinnig gerne unterwegs.
00:40:54: Und das hat jetzt erst mal noch gar nichts mit dem Verkehrsmittel zu tun.
00:40:57: Und dann mag ich es gerne und ich glaube, dass da auch der Weg hingeht.
00:41:01: Wenn ich das vollkommen unideologisch, aber klimafreundlich so gestalten kann, dass ich immer den Komfortabelsten und schnellsten Zusammensetzung habe.
00:41:11: Und da ist es mir auch relativ wurscht, bin ich auch ganz offen, ob das dann der Zug ist, der dann vielleicht sogar auf dem Scooter übergeht.
00:41:21: Und wenn ich den aber irgendwo abstellen muss, dann brauche ich vielleicht für die letzten zwei Kilometer irgendwo raus aufs Land oder über die Stadtgrenze hinaus dann doch noch ein Taxi oder in irgendeiner Art und Weise.
00:41:34: motorisiertes Fahrzeug oder so.
00:41:36: Das ist mir dann egal und ich glaube gerade in urbanen Räumen wird da der Weg stark hingehen.
00:41:42: Was glaube ich noch nicht so ganz ausgemacht ist, ist die große Frage und die ist auch politisch wichtig.
00:41:48: Wie schaffen wir es, die Mobilität im ländlichen Raum zur Verfügung zu stellen?
00:41:53: Weil wir wissen beispielsweise, dass antidemokratische Parteien Ergo, die AfD, dort besonders stark ist, wo sich dieses abgehängte Gefühl wirklich auch manifestiert in einem, da kommst du nicht hin, da kommst du nicht weg.
00:42:09: Also wo es praktisch keinen funktionierenden oder nur sehr schlecht funktionierenden ÖPNV gibt, da hat dieses abgehängt.
00:42:16: dann auch noch eine Entsprechung.
00:42:18: Und dort kann man wirklich ganz klar nachweisen, sind die Wahlergebnisse oder die Prognosen dann entsprechend.
00:42:26: Von daher, da gibt es einen Nied aktiv zu werden.
00:42:29: Klar ist aber auch die ganzen Kommunen, alle, die das dann auch bezahlen müssen, haben Klammerkassen.
00:42:36: Also da, das ist, glaube ich, der spannendste Bereich, weil wir uns da am meisten überlegen müssen, wie finden wir eigentlich Modelle, wie finden wir neue Mobilitätsformen, die dann auch bezahlbar sind und trotzdem dieses Mobilitätsversprechen einlösen können.
00:42:51: Und na klar, da reden wir über On-demand-Verkehre, da reden wir über neue Gefäße, also eben nicht mehr über den riesengroßen Bus, der dann ab einundzwanzig Uhr nur noch ganz allein für sich seine Kreise dreht, wie es übrigens am Münchner Stadtrand auch sehr häufig so ist.
00:43:07: Ich kenne mich da aus, ich wohne da, sondern dann reden wir über maßgeschneiterte Lösungen, die sich dann auch die Kommunen oder die Landkreise weiterhin leisten können.
00:43:16: Was können wir?
00:43:17: Ich frage das ganz gezielt, weil ich heute durch Zufall auf LinkedIn so einen Beitrag gesehen habe, wo irgendjemand über chinesische Bahnen gerichtet hat, wo über Fotos zeichst du es aussah, wie in einem Lufthansa-Airbus, mit dem Business-Glas, kleiner Kabine gibt es.
00:43:37: Und wo ich gesagt habe, das hätte ich eigentlich auch ganz gerne, wenn ich von Hamburg nach München fahre.
00:43:44: Gibt es Länder, wo ihr hinguckt und sagt, da können wir was für Mobilität lernen?
00:43:49: Na klar, also die gibt es.
00:43:51: und es ist ja auch fast schon sprichwörtlich, dass wir immer sagen, Mai, wir hätten wahnsinnig gern die Pünktlichkeit aus der Schweiz und die Zugqualitäten dann genau von den ganz, ganz neuen Zügen, die eben vor allen Dingen in China oder auch in Japan fahren oder so.
00:44:07: Aber man muss auch mal eins sagen, In keinem Land sind die Ansprüche an die Railway-Company so groß wie bei uns in Deutschland.
00:44:20: Wenn wir nämlich ganz ehrlich sind, erwarten wir hier die Eier legende Wollmilchsau.
00:44:25: Wir möchten den ganz schnellen Zug, der super ist und am besten dann auch noch solche Komfortabilitäten aufweist, wie die, die du gerade geschildert hast.
00:44:34: Wir möchten aber, das darf aber bitte nicht so teuer werden.
00:44:37: Also das ist dann schon noch mal das nächste.
00:44:40: Wir möchten aber genauso, dass unsere ICEs dann auch hier und dort und überall dann auch gerne mal halten, damit wir nicht so weit hin haben.
00:44:48: Ist zum Beispiel was anderes als in Kiel.
00:44:50: in Japan oder auch in Frankreich oder in Spanien.
00:44:54: Wir
00:44:54: möchten aber, dass sie bitte die Höchstgeschwindigkeiten genauso erreichen.
00:44:58: Dabei ist sich dann die Maus schon in Schwanz oder wie das heißt.
00:45:01: Also da wird es dann schon kompliziert.
00:45:03: und wir haben in Deutschland einfach und das haben viele andere Länder nicht, auch einen funktionierenden Regionalverkehr mit den Zügen.
00:45:10: Der teilt sich aber mit dem Schnellverkehr häufig das Gleis, weil wir das eben so haben möchten.
00:45:15: Da kannst du dann mit dem Deutschlandticket fahren, relativ Kosten günstig.
00:45:20: Und alles davon wollen wir.
00:45:22: Und wir haben ja Gott sei Dank auch eine riesengroße Nachfrage.
00:45:25: Und das ist für die Bahn natürlich super.
00:45:28: Aber das Netz ist natürlich jetzt schon sehr, sehr voll geworden.
00:45:31: Und in einem Schienennetz, in das einfach über Jahrzehnte zu wenig rein investiert wurde, das wirklich sehr, sehr brüchig ist und alt.
00:45:39: Da funktioniert es einfach hinten und vorne nett.
00:45:42: Von daher Ich kann jedem verstehen, dass euch ihr Wünsche hat, wie auch du.
00:45:46: Aber man muss einfach sehen, dass wir hier ein anderes System haben und das auch politisch gewollt ist übrigens.
00:45:52: Das ist ja keine Entscheidung jetzt der Bahn gewesen, sondern das haben wir ja alle politisch so so entschieden, dass wir genau diese Dezentralität dann eben auch haben möchten.
00:46:02: Katrin, vielen, vielen Dank schon mal.
00:46:04: Ich habe noch eine Abschiedsfrage, die ich hier im Parkas immer stelle.
00:46:07: Wo möchtest du persönlich noch hin?
00:46:09: Schließt so ein bisschen.
00:46:12: Also ich kam ja vor zwei Jahren zur Bahn und kaum war ich da und da gibt es jetzt keinen direkten Zusammenhang, aber ging dann natürlich die Debatten darüber los, wie man diesen großen Koloss dann auch wirklich wirkungsvoll sanieren kann.
00:46:29: bin ich committed hinter Sanierungszielen, wirtschaftlicher Art, Personalabbau, Ziele und so weiter und so fort.
00:46:37: Das heißt, ich würde schon wahnsinnig gerne nach einer erfolgreichen Sanierung schon auch noch mal eine Phase bei der Bahn erleben, wo wir wirklich sagen können, das sind wir jetzt durch ein tiefes Tal gegangen, aber jetzt sind wir auch an einem anderen Punkt angelangt.
00:46:54: Jetzt sind unsere Züge wieder pünktlich, jetzt stimmt die Qualität.
00:46:58: Ähm, le... Das macht was mit mir und das macht aber vor allen Dingen auch was mit allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
00:47:06: Wir sind ja stolz auf das Unternehmen, bei dem wir arbeiten.
00:47:10: Das ist aber kompliziert, wenn auf jede Party, auf die du gehst, die erste Geschichte immer die schlimmste Bahnfahrt der letzten zwei Wochen ist.
00:47:19: Ich sag's mal so.
00:47:19: Ich erzähle
00:47:20: mal meine schönste Bahnfahrt.
00:47:21: Ja, von daher gerne die Aufforderung, wenn ihr schöne Bahnfahrten habt, alle freuen sich, wenn sie das auch mal hören.
00:47:28: Aber ich glaube, das mag ich.
00:47:31: Das mag ich auf alle Fälle schon noch erleben, dass man da wirklich sagt, es war eine ganz schwierige Zeit, aber die haben wir aus einem guten Grund durchschritten.
00:47:42: Und das sagt ja auch was aus über Beharrlichkeit und über dem Wunsch, einfach auch irgendwas wirklich besser zu machen.
00:47:51: Und der Wunsch treibt mich natürlich an.
00:47:53: Ich bin deswegen bei der Bahn, weil ich da nicht zuletzt auch und das soll nicht zu pathetisch klingen.
00:48:00: Am Land arbeite.
00:48:02: Die Bahn ist Daseinsvorsorge und wenn man daran arbeitet, dass es gut und besser wird, dann tut man was fürs Land.
00:48:09: Und das ist eine großartige Aufgabe, egal an welchem Rädchen bei der Bahn man dreht.
00:48:15: Vielen vielen Dank für deine Zeit, für deine Insights, die du uns gegeben hast, für die Motivation, die Leidenschaft, die du in deinen Beruf reinlegst.
00:48:22: Und ich hoffe, dass das klappt als Bahnfern.
00:48:25: Vielen vielen Dank.
00:48:26: Ich danke dir.
00:48:27: Vielen Dank.
00:48:27: Vielen Dank.
00:48:33: Die Aufnahme ist ein paar Wochen her und ich bin froh, dass wir es gemacht haben.
00:48:38: Ich habe Katrin Habenschaden kennengelernt.
00:48:39: bei der Buchvorstellung von Sontje und Anahita in Berlin und das neben ihr habe sie kennengelernt und habe sie als eine wirklich extrem smarte, schlaue, zugewandte Frau kennengelernt, die überhaupt nicht raushängen lässt, was für einen coolen Weg sie hinter sich hat.
00:49:01: Und dieses Gespräch hat das für mich wieder belegt.
00:49:03: Und als großer bekennender Bahnfan, Klamaufjahr, ich war auch gern Autor, aber ich bin ein großer Bahnfan, war das für mich eine große Freude und eine große Ehre.
00:49:13: Und wenn auch tiefer einsteigen möchte in das Thema, der hört mal in einen anderen Podcast rein, Ticket to Anywhere, ein wirklich ungewöhnliches und erhaltsames Format, das der Schauspieler Maximilian Mund betreibt, bekannt aus der Serie How to Sell Drugs Online, Fast.
00:49:34: Und das ist hörspielartig.
00:49:36: Und ja, Inbus und Bahn und den Acht Folgen trifft er in Ticket to Anybody auf Menschen, die in den Öffis am Steuer sitzen, auf Fahrgäste, auf Menschen, die den Nahverkehr beruflich erforschen und auf berühmte Öffi User.
00:49:48: Und eigentlich müsste ich mich beim ÖPNV einmal persönlich bedanken.
00:49:52: Es gibt ja kein Fortbewegungsmittel, das besser für die Podcastbranche ist.
00:49:56: Ihr hört doch diese Folge vielleicht auch gerade, während ihr auf dem Vierer aus dem Fenster schaut oder welche Nummer auch immer bei euch.
00:50:03: Die relevante ist bei mir, es ist die S-I in Hamburg und hört mal rein.
00:50:08: Ich glaube, das ist was ganz, ganz spannendes.
00:50:10: Ich find's cool und vielleicht findet der Podcast ein paar neue Fans und wir freuen uns schon auf die nächste Woche mit euch.
00:50:17: Kommt gut durch die Woche.
00:50:19: Liebe Grüße von Christoph, der heute nicht dabei sein kann, weil er ja nicht mit auf der Ja war.
00:50:26: Bis zur nächsten Woche, euer Michael.
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