#516 Christian Kagerer | Pflege-Reformer und Autor

Shownotes

Unser heutiger Gast hat ein Lebensthema und das ist die Pflege. Er ist ausgebildeter Diplom-Pfleger, hat als Pflegedienst-Leiter und Heimleiter gearbeitet und ist heute Geschäftsführer eines Senioren-Wohnhauses in Salzburg. Zusammen mit seiner Kollegin Heidi Hager, die in dieser Folge nicht mit dabei ist, aber unbedingt erwähnt werden muss, hat er ein beeindruckendes Buch veröffentlicht: „Raus aus dem Wahnsinn! Neustart in der Pflege“. Darin erzählen sie nicht nur von den großen Herausforderungen im Pflegealltag – Bürokratie, Hierarchie, Personalmangel, sondern vor allem von den Möglichkeiten, wie es anders geht. Ihr Haus im Nonntal ist längst kein Geheimtipp mehr: mehrfach ausgezeichnet, offen geführt, mit echter Beziehungskultur und mit einem starken Fokus auf das, was Menschen in der Langzeitpflege wirklich brauchen: Zeit, Beteiligung, Entwicklung und ein Miteinander auf Augenhöhe. Seit mehr als acht Jahren beschäftigen wir uns in diesem Podcast mit der Frage, wie Arbeit den Menschen stärkt, statt ihn zu schwächen. In über 500 Gesprächen mit mehr als 600 Persönlichkeiten haben wir darüber gesprochen, was sich verändert hat – und was sich dringend verändern muss. Wie sieht eine Arbeitskultur aus, in der Pflegekräfte nicht ausbrennen, sondern aufblühen?

Was braucht es, damit sich Systeme wirklich verändern – nicht durch Reformen, sondern durch Haltungswandel?

Und welche Rolle spielt persönliche Resilienz, Teamkultur und gesellschaftliche Verantwortung dabei, New Work auch in der Pflege spürbar zu machen?

Fest steht: Für die Lösung unserer aktuellen Herausforderungen brauchen wir neue Impulse. Deshalb suchen wir weiter nach Methoden, Vorbildern, Erfahrungen, Tools und Ideen, die uns dem Kern von New Work näherbringen. Darüber hinaus beschäftigt uns von Anfang an die Frage, ob wirklich alle Menschen das finden und leben können, was sie im Innersten wirklich, wirklich wollen. Ihr seid bei On the Way to New Work heute mit Christian Kagerer

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00:00:00: Unser heutiger Gast hat ein Lebensthema und das ist

00:00:02: die

00:00:03: Pflege.

00:00:03: Er ist ausgebildeter Diplompfleger, hat als Pflegedienstleiter und Heimleiter gearbeitet und ist heute Geschäftsführer eines Sidioren Wohnhauses in Salzburg.

00:00:13: Zusammen mit seiner Kollegin Heidi Hager, die in dieser Folge leider nicht dabei sein kann, aber unbedingt erwähnt werden muss, hatte ein beeindruckendes Buch für öffentlich.

00:00:23: raus aus dem Wahnsinn, Neustart in der Pflege.

00:00:27: Darin erzählen sie nicht nur von den großen Herausforderungen im Pflegealltag, Bürokratie, Hierarchie, Personalmangel, sondern vor allem von den Möglichkeiten, wie es anders geht.

00:00:37: Ihr Haus im Nonnental ist längst kein Geheimtipp mehr, mehrfach ausgezeichnet, offen geführt mit echter Beziehungskultur und mit einem starken Fokus auf das, was Menschen in der Langzeitpflege wirklich brauchen.

00:00:49: Zeit, Beteiligung, Entwicklung und ein Miteinander auf Augenhöhe.

00:00:53: Seit mehr als acht Jahren beschäftigen wir uns in diesem Podcast mit der Frage, wie Arbeit den Menschen stärkt, statt ihn zu schwächen.

00:00:59: In über fünfhundert Gesprächen mit mehr als sechshundert Persönlichkeiten haben wir darüber gesprochen, was sich verändert hat und was sich dringend verändern muss.

00:01:06: Wie sieht eine Arbeitskultur aus, in der Pflegekräfte nicht ausbrennen, sondern aufblühen?

00:01:10: Was braucht es, damit sich Systeme wirklich verändern, nicht durch Reformen, sondern durch Haltungswandel?

00:01:15: Und welche Rolle spielt persönliche Resilienz, Teamkultur und gesellschaftlich verantworten dabei, New Work auch in der Pflege spürbar zu machen?

00:01:23: Fest steht, für die Lösung unserer aktuellen Herausforderung brauchen wir neue Impulse.

00:01:26: Deshalb suchen wir weiter nach Methoden, Vorbildern, Erfahrungen, Tools und Ideen, die uns dem Kern von New Work näher bringen.

00:01:34: Dabei hinaus beschäftigt uns von Anfang an die Frage, ob wirklich alle Menschen das finden und leben können, was sie im Innersten wirklich, wirklich wollen.

00:01:42: Ihr seid bei On The Way To New Work heute mit Christian Kagerer.

00:02:04: Hallo Christian.

00:02:06: Hallo, Christian.

00:02:08: Wir sind ganz froh, dass wir die Chance bekommen haben, mit dir zu sprechen heute.

00:02:12: Ich hab's im Vorgespräch ja auch noch mal zusammengefasst.

00:02:14: Für uns drei, der Kontakt kam über unseren gemeinsamen Lektor bei Wahlen.

00:02:20: Den Verlag, wo du auch veröffentlicht hast, wir veröffentlicht haben.

00:02:22: Und als wir von deiner Geschichte gehört haben, haben wir gesagt, jo, das ist ein Thema für uns.

00:02:27: Und so haben wir uns verabredet für diese Folge.

00:02:31: Und du bekommst wie alle unsere Gäste ... Seit mindestens fünfhundert Folgen.

00:02:38: Die Frage aller Fragen, Christoph.

00:02:40: Ich habe es nicht vergessen, sag du doch mal.

00:02:42: Ich muss auch mal wieder überlegen, wie bist du der Mensch geworden, der noch heute bist?

00:02:48: Ja, ich habe natürlich gewusst, dass diese Frage auf mich zukommt.

00:02:52: Habe ja einige Podcast gehört.

00:02:56: Ich würde sagen durch Veränderung.

00:03:00: Es gibt natürlich eine gute Basis, die ich mitbekommen habe durch meine Familie mit stabilen Werten und auch in Verhältnissen aufgewachsen, die nicht sehr finanziell besonders ausgestattet waren, also eine etwas einfache Familie.

00:03:20: Und es hat verschiedene Brüche im Leben gegeben.

00:03:23: Und Andreas Salker hat das einmal erwähnt, dass in vielen Biografien von Menschen, die irgendwie was Besonderes machen, auch herausfordernde Situationen aufgedrehten sind, sei es Krankheiten, sei es andere Dinge.

00:03:37: Bei mir war es so, dass zum Beispiel, wie ich achtzehn war, meine Mutter gestorben ist, ganz plötzlich an einen Krebs leiden.

00:03:44: Mein kleiner Bruder war dort fünf Jahre eine Herausforderung für die Familie.

00:03:50: Aber an Herausforderungen, die man bewältigt, wächst man.

00:03:55: Ich war durchaus chronisch Erkrankungen ausgefasst, auch ein Bereich, um zu wachsen und es zu bewältigen.

00:04:04: Ich habe dann verschiedene Stationen in meinem Leben gemacht.

00:04:06: Ursprünglich fahre ich hier als Tischler.

00:04:09: mach immer noch gern sehr viel mit Holz, hab mir dann in die Krankenpflege entwickelt und speziell in der Psychiatrie, das war mir wichtiger, die psychiatrische Ausbildung zu machen und das erleben sozusagen fünf Jahre Akutpsychiatrie, das prägt, spannende Erfahrungen dort gemacht und dann in die alten Pflege marschiert und immer so diese Frage oder diese Sehnsucht nach was besseren, die mich treibt.

00:04:39: die uns treibt und die dann Veränderungen hervorbringt.

00:04:42: Die beim Anfang gesagt Veränderungen sind wichtig.

00:04:45: Man muss sich immer wieder hinterfragen.

00:04:47: Man muss sich reflektieren.

00:04:49: Das ist, glaube ich, eines der wichtigsten Themen für Führungskräfte.

00:04:52: Sich laufend also reflektieren, warum passiert etwas, warum funktioniert etwas nicht.

00:04:58: Viel zu oft werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür verantwortlich gemacht und weniger die Führungskräfte.

00:05:04: Wie dieses neue Haus uns der Auftrag teilt wurde, dieses neue Haus zu bauen, haben wir uns wirklich überlegt, wollen wir so weitermachen wie bisher und auch mehr vom gleichen Erhalt?

00:05:16: oder wollen wir uns wirklich radikal verändern?

00:05:19: Ein großer Einschnitt für mich war die Ausbildung in der gewaltfreien Kommunikation nach Marschall-Rosenberg.

00:05:26: Kann nur jedem empfehlen, extrem wertvoll.

00:05:29: Und ich habe immer wieder gesagt, das ist so kompliziert vier Schritte.

00:05:33: Und ich sage, ja, das ist der erste Einstieg in die gewaltfreie Kommunikation.

00:05:38: Die Gewaltfreie Kommunikation ist eine Wertschätzung der Haltung.

00:05:41: Und ich habe es ja in der Anmoderation schon gesagt, es geht um Haltung, es geht um stabile Werte.

00:05:47: Und das ist das, was wie diese gewaltfreie Kommunikation einfach mitgegeben hat.

00:05:54: Und ich habe das ist die spannende von außen das Feedback bekommen.

00:05:59: Hey, du hast dich verändert.

00:06:02: Es ist was passiert mit dir.

00:06:04: Du bist jetzt anders.

00:06:05: Und ich glaube, das ist eigentlich das Entscheidende, das waren wir irgendwas machen, Fortbildungen, Weiterbildungen.

00:06:10: für Menschen arbeiten, anschließend genauso weiter wie vorher.

00:06:14: Und wir müssen uns aber tatsächlich verändern.

00:06:16: Sonst passiert nichts Neues.

00:06:18: Sonst versuchen wir mit Instrumenten, die einmal vor vierzig Jahre schon gehabt haben, mit Hierarchien Probleme von heute zu lösen, die aber so nicht zu lösen sind, weil die Probleme völlig andere sind, wie die vor vierzig Jahren.

00:06:31: Hast du ein Beispiel für... eine Veränderung, wo du im Alltag bemerkt hast, eine Führungskraft tut sich total schwer und durch eine kleine, durch eine kleine Haltungsänderung hat das funktioniert.

00:06:43: Irgendwas, wo du sagst, das wirkt total banal, aber macht das superoffensichtlich, wo du sagst so, oh.

00:06:49: Also was wir gemacht haben und die größte Veränderung ist sicher, Betroffene zu beteiligen.

00:06:55: Also Führungskräfte haben ganz oft den Reflex, Tritt ein Problem auf und ich muss jetzt eine Lösung bringen.

00:07:04: Und dieses Zurücktreten, Bodo Jansson sagt es ja auch, Führung muss nicht die richtigen Lösungen bringen, sondern die richtigen Fragen stellen.

00:07:11: Es geht darum.

00:07:12: Und das einmal zu erleben, das ist bei uns genauso gewesen, ist ein Mitarbeiter zu uns gekommen und hat gesagt, meinem Vater geht es ja schlecht, er ist irgendwo in Nordafrika, Dezember war, jeder weiß, Dezember ist ein angespanntes Monat.

00:07:25: Ich möchte drei Wochen zu meinem Vater vornehmen, möchte pflegen und ihn begleiten.

00:07:29: Und dann ist natürlich die Frage, was machen wir?

00:07:31: Und manchmal ist so das Führungskräfte dann so, ja, ich organisierte das.

00:07:36: Und wir haben aber gesagt, hey, schreib doch in unsere Kommunikationsapp.

00:07:42: Ich habe einen Anliegen.

00:07:43: Wer kann mich unterstützen?

00:07:45: Und alle seine, also bis auf einen Dienst wurden alle seine Dienste sofort von Kolleginnen und Kollegen übernommen.

00:07:52: Und das war für uns auch so und für meine Kollegen so eine wichtige Erfahrung.

00:07:58: dass dieser Mitarbeiter nicht zu mir kommt und dann gesagt, sondern die Solidarität erlebt und die und zu seinen Kolleginnen und Kollegen und sagt, danke, dass ihr das für mich macht.

00:08:07: Das ist ein völlig anderes Denken, mein banales Beispiel.

00:08:10: Aber ich glaube, da wird es sichtbar, wie so Verhaltensveränderungen auf einmal ganz viel verändern und das so, glaube ich, so eine Verbeteiligung, Menschen zu befähigen, Selbstlösungen zu schaffen.

00:08:25: Das ist was ganz, was Wesenliches.

00:08:27: Vielleicht zum Einstieg.

00:08:29: Führung ist ja ein Thema, was in nicht nur Unternehmen vorkommt, sondern in allen Organisationen, wo mehr als zwei Menschen arbeiten, muss geführt werden.

00:08:40: In irgendeiner Form, ob Selbstführung ist oder Führung über Hierarchien.

00:08:44: Ungefähr fünfzig Prozent der Menschen, die Führungsaufgaben haben, haben niemals eine Ausbildung dazu erhalten.

00:08:50: Unsere Beobachtung ist, dass in bestimmten Feldern, dass eine noch schlechtere Quote ist.

00:08:57: Aus meiner Arbeit, Beratungs- und Trainigstätigkeit mit Krankenhäusern höre ich sehr häufig, dass es eben immer noch die Chefärzte und Chefärzinnen, also die Halbgötter in Weiß und Halbgöttinnen in Weiß, gibt die einfach nur Glauben über die akademische Profession und das Expertentum eine Führungskompetenz ableiten zu können.

00:09:21: dort aber eben auch richtig wirklich pfeifen, die das einfach nicht können, so wie es auch in Unternehmen pfeifen gibt.

00:09:27: Und wenn wir uns angucken, Pflegenotstand, Menschen, die ihren Berufen auch ausbrennen, dann hat das sicherlich ganz viel mit dem System zu tun.

00:09:38: Aber das wissen wir eben auch in Firmen, die Probleme haben, haben für uns Kräfte immer die Chance, gegenzuwirken und durch besonders gute Arbeit auch abzupuffern.

00:09:49: Und vielleicht kannst du uns mal ein bisschen sowohl in das Thema Krankenhaus als auch in das Thema Altenpflege mal reinholen.

00:09:56: Wie funktionieren diese Industrien eigentlich?

00:09:57: Und was sind so deine Beobachtungen?

00:10:00: Was ist, was ist da für Fehlfunktionen gibt?

00:10:02: Ich hoffe, das

00:10:03: ist für mich.

00:10:07: Sorry für das Kohreparat.

00:10:08: Da kriege ich auf jeden Fall wieder nach dem Deckel.

00:10:11: Also.

00:10:14: Das Krankenhaus ist auf jeden Fall ein sehr hierarchisches System.

00:10:17: Ich glaube, das ist auch gewachsen.

00:10:19: Da gibt es ja auch Meinungen, die sagen, das kommt teilweise wirklich auch nur aus ganz frühen Strukturen.

00:10:27: Wo Ärzte, du hast es schon beschrieben, diese Götter in weiß.

00:10:31: sind denen, die ja alles dürfen und denen alles untergeordnet wird, bricht natürlich auch auf.

00:10:38: Letztendlich glaube ich, ich kann jetzt nur von der Salzburger Landschaft sprechen, wir haben ein großes Klinikum, die Salkbones, da habe ich auch gearbeitet, das ist schon länger her, aber meine Gattin arbeitet dort noch und ich habe noch Freunde und Bekannte dort.

00:10:54: Die Hierarchie ist jetzt nach wie vor etwas ganz was Wesentliches und was ich so erlebe, ist immer mehr.

00:11:03: In Richtung Qualitätsmanagement, es gibt immer mehr Richtlinien, es gibt immer mehr Qualitätsbeauftragte, es gibt immer mehr Stabstellen.

00:11:11: Manchmal habe ich das Gefühl, dass manche Leute sagen, ich habe es geschafft, ich bin auch eine Stabstelle, jetzt muss ich nicht mehr wirklich arbeiten, jetzt arbeiten andere, jetzt schaffe ich an.

00:11:20: Und mit diesen ganzen Stabstellen und mit diesen ganzen aufgeblähten Apparats, so möchte ich das einmal sagen, nimmt auch die Bürokratie zu.

00:11:29: Ich habe das beobachtet, jeder möchte ja in seiner Position wichtig sein.

00:11:35: Und wenn ich jetzt aber nicht direkt wirksam werden kann, an Patienten, an der Bewohnerin, dann werde ich nur wirksam über irgendwelche schriftlichen Sachen, die ich herausgebe oder Kontrollen, die ich ausübe und so weiter.

00:11:49: Und je mehr Hierarchien wir aufbauen, je mehr solche Richtlinien wird es geben, also Hierarchie ist ein Bürokratietreiber.

00:11:58: Wir haben zum Beispiel in unseren Unternehmen die mittlere Führungsebene abgeschafft.

00:12:02: Bei uns gibt es keine Bereitsleitungen mehr, Wohnbereitsleitungen oder so was.

00:12:06: Bei uns gibt es nur mehr.

00:12:08: Wir haben ca.

00:12:08: hundert Kolleginnen und Kollegen und die Heide und ich als Führungskraft mehr gibt es nicht mehr.

00:12:16: Und dadurch haben wir uns auch ganz viel an Bürokratie und so weiter erspart.

00:12:20: Das ist im Grenzenhaus noch sehr stark.

00:12:23: Und das ist witzigerweise ähnlich.

00:12:24: Darum ist das Buch so, das ist ein Titel raus aus dem Wahnsinn.

00:12:31: Albert Einstein hat einmal gesagt, die höchste Form von Wahnsinn ist das Gleiche zu tun, um ein anderes Ergebnis zu erwarten.

00:12:39: Und ich habe das Gefühl, so wie ich vor fünfunddreißig Jahren angefangen habe in der Salk.

00:12:46: Die gleichen Strukturen im Prinzip gegeben, wie es jetzt gibt.

00:12:50: Es hat sich zwar fachlich einiges weiterentwickelt, selbstverständlich.

00:12:53: Aber von den Strukturen ist es sogar noch schlimmer geworden.

00:12:56: Es ist mehr Bürokratie.

00:12:58: Und irgendwie wird der Ausweg nicht gefunden.

00:13:00: Jeder macht irgendwie mehr vom Gleichen.

00:13:03: Und dieses grundsätzliche Umdenken, so kann es nicht weitergehen, das passiert derzeit noch nicht.

00:13:09: Also wir wollen einen Beitrag leisten mit unserem Modell und zu sagen, bitte denkt so.

00:13:15: Es geht so nicht, weil alle Regeln, die irgendjemand da oben sich einfallen lässt, treffen die einzelne Pflegekraft an der Basis.

00:13:26: Und diese Person die kapituliert.

00:13:29: Und das, was der Nebeneffekt ist, und das ist das Viehse dabei, sage ich, dass mit den ganzen Regeln wird auch gleich die Schuldfrage geklärt.

00:13:37: Nämlich sind die, die da unten sind, die die Regeln nicht einhalten.

00:13:41: Und die da oben putzen sich ab und sagen, wir haben euch ein Sexakt, wie es geht.

00:13:45: Wir haben euch das aufgeschrieben.

00:13:47: Nur, dass das niemand mehr überblicken kann.

00:13:50: Das bedankt keiner.

00:13:51: Und die Qualität wird letztendlich dadurch nicht wirklich verbessert.

00:13:56: Weil, vielleicht letzt das Herz dazu, weil ja immer am Verhalten angesetzt wird.

00:14:03: Also es wird, wenn immer versucht Verhaltensmodifizierungen zu erreichen und nie das sozusagen die Haltung, es wird nicht an der Haltung gearbeitet, aber unser Verhalten kommt ja von der Haltung.

00:14:14: Und wir versuchen mehr über unseren Organisationskampus, über unsere Werte, mehr an der Haltung zu arbeiten, weil dann kommt das Verhalten automatisch.

00:14:23: Hm,

00:14:24: super.

00:14:27: Wenn du jetzt mal auf eure Entwicklung schaust, was waren so die Meilstones, die auf dem Weg hatte, wo man so sagen kann, okay, wir haben das gemacht, das hat das gebracht?

00:14:38: Wie viel Zeit habt ihr euch dafür genommen?

00:14:41: Was waren so, vielleicht, dass du uns mal mit auf die Reise nimmst, was die eigene Veränderung gegeben hat?

00:14:47: Ja.

00:14:48: Also bei uns war es so, dass wir vor circa, jetzt sind wir sechs Jahre im neuen Haus, vor circa acht Jahren haben wir den Auftrag erhalten, dieses neue Haus mit Leben zu erfüllen, die Organisation dort zu planen und so weiter.

00:15:02: Der erste Reflex war, mein Gott, vier Stockwerke, zwei Bereichsleitungen fertig, so wie üblich.

00:15:10: Dann hat es eine Befragung gegeben unter den Kolleginnen und Kollegen.

00:15:15: Betriebliches Gesundheitsmanagement ist uns zum Beispiel wichtig und im Rahmen dieser Befragung ist zu Tage getreten, dass das Vertrauen zwischen Führung und Mitarbeitenden besser sein könnte.

00:15:27: Wir haben einen Workshop gemacht.

00:15:29: Wir haben damals viele Leitungskräfte gehabt, Haustechnikleitung, Wäschereileitung, Küchenleitung, alles mögliche und haben uns dann zusammengesetzt zu dem Thema Vertrauen führt.

00:15:41: Dann am Schluss dieses Workshops hat der Workshop-Leiter gesagt, wenn du wirklich wissen willst, wie Vertrauen führt, dann lese den Fredrik Lalou.

00:15:49: Ich habe mir das Buch gekauft, The Reinventing Organizations, habe das in meinem Urlaub in der Toscana verschlungen und bin zurückgekommen und habe gesagt zu Heidi, bitte liest dieses Buch, das spricht mir aus der Seele und das bestätigt uns auch, dass es möglich ist, andere Wege zu gehen.

00:16:11: Die Heide hat das Buch gelesen.

00:16:17: Ich habe schon viele Personen erlebt, die das Buch gelesen haben, aber nicht verstanden haben.

00:16:24: Aber man muss mit einer gewissen Offenheit das ganze lesen.

00:16:28: Man muss dem sozusagen Raum geben.

00:16:30: Und wir haben gesagt, wenn wir uns verändern.

00:16:33: dann wollen wir das vom ersten Moment an.

00:16:36: Das heißt, wir haben nicht gesagt, wir haben eine Vision, eine Idee, und jetzt machen wir das einfach, sondern wir haben unseren Kolleginnen und Kollegen, allen, Generalversammlungen, wir haben vorher hingetreten, haben gesagt, wir haben eine Idee, wir haben eine Vision, wir sind von was begeistert, haben das erklärt, soweit wir es damals erklären konnten.

00:16:56: Niemand hat gewusst, wo der Weg genau hinführt.

00:16:59: Und dann haben wir eine gemeinsame Abstimmung durchgeführt.

00:17:03: Und diese Abstimmung ist positiv ausgefallen.

00:17:06: Und die Kolleginnen und Kollegen haben gesagt, ja, wir gehen mit euch mit.

00:17:10: Das klingt spannend, wir wollen das auch.

00:17:13: Und diese gemeinsame Entscheidung war so die Basis.

00:17:17: Ich habe schon Unternehmen erlebt, die gesagt haben, hey, das ist cool, agil, wir wollen auch so sein.

00:17:22: Die Führung hat hunderttausend Euro bereitgestellt und hat gesagt, ein Unternehmen organisiert und das führen wir jetzt ein.

00:17:29: Und es ist schief gegangen.

00:17:31: Und ich sage immer, wenn es jetzt so etwas machen wird, müsste es vom ersten Tag an anders machen.

00:17:35: Das klassische Projektmanagement ist nicht das geeignete Mittel, um New York oder so etwas einzuführen.

00:17:42: Und diese Generalabstimmung war für uns, glaube ich, der entscheidende Faktor.

00:17:46: Und dann sind wir mit ganz großer Beteiligung elf Arbeitsgruppen, wo wir teilweise gar nicht vertreten waren.

00:17:52: mit ganz viel Vertrauen in unsere Kolleginnen und Kollegen, dass sie das Richtige tun.

00:17:58: Mit dem Spruch, niemand ist so klug wie wir gemeinsam, also treffen wir auch in Zukunft Entscheidungen gemeinsam.

00:18:06: Also, das haben wir hineingestartet und haben uns entwickelt und ja, das ist so unser Weg begonnen.

00:18:13: Du hast beschrieben, dass es viele gibt, die einfach sich vielleicht die falschen Sachen abgeguckt haben oder geglaubt haben.

00:18:21: Man muss nur ein paar schöne Charts zeigen und schon ist Lalu eingeführt.

00:18:26: Lalu spricht ja auch über BirdSorg, die Krankenpflegerorganisation in den Niederlanden.

00:18:32: Ein Beispiel, das wir auch hier im Podcast schon häufiger erwähnt haben, dass man auch, glaube ich, keinen mehr erzählen muss.

00:18:37: Aber vielleicht erzählen sollten wir das eben auch die Übertragen dieses Modells, zumindest in Deutschland, einmal Furios wohl gescheitert ist.

00:18:45: Ich glaube, es gibt gerade einen zweiten Anlauf.

00:18:47: Ist das eines der Beispiele, die du meinst, wo Leute einfach sagen, wir machen Copy-Paste und dann läuft es schon?

00:18:53: Das

00:18:53: war ein Beispiel aus Österreich, das ich gemeint habe.

00:18:56: Das war auch ein Seniorenwohnhaus, wo das nicht funktioniert hat.

00:19:00: Aber das ist genau das, was du sagst, dass ein Copy-Paste funktioniert nicht.

00:19:04: Lalu hat das auch einmal in einem YouTube-Video gesagt, Interview, New Work ist keine Werkzeugkiste, wo ich einzelne Tools heraushole und dann glaube, das funktioniert.

00:19:15: New Work ist eine Haltung.

00:19:17: wenn ich Menschen beteiligen möchte an Entscheidungen oder wenn ich Entscheidungen delegiere.

00:19:22: dann muss er das aus einer Haltung heraus, aus einer Überzeugung heraus machen und nicht, ja, entscheidts heute mal ihr, wann es schon besser ist.

00:19:31: Also, das darf nicht die Haltung sein.

00:19:33: Wir entscheiden auch nicht, weil wir so sozialromantisch sind und weil wir so lieb sind und alle beteiligen wollen, sondern wir beteiligen deshalb, weil wir überzeugt sind, es gibt die besseren Entscheidungen.

00:19:44: Also, da gibt es eine Haltung dahinter.

00:19:46: Und la Lufer mittelt das ja auch.

00:19:47: Also, wenn wer glaubt, ein Fußballtisch oder gerade das Mittagessen ist New York, Geist es.

00:19:53: Es geht da schon um mehr.

00:19:56: Und es geht um ehrliche Beteiligung, um ehrliches Gemeinsam, sich entwickeln.

00:20:01: Wir haben uns bewusst, natürlich haben wir das Beispiel bürzfeuchtekannt aus dem Buch.

00:20:08: Wir haben uns auch entschieden, es nirgends irgendwo anzuschauen, sondern unseren Weg zu formulieren.

00:20:14: Diese Grundüberlegungen oder diese drei Durchbrüche, wie sie Laloo formuliert, Selbstführung, Ganzheit und Evolutionärer sind.

00:20:22: Das haben wir uns natürlich genauer angeschaut, aber immer mit unseren Kolleginnen und Kollegen.

00:20:27: Wie wir das in unseren Unternehmen?

00:20:30: Wir sind öffentlicher Dienst.

00:20:31: Das muss ich vielleicht noch dazu erwähnen.

00:20:33: Also wir sind kein privater Träger, sondern wir sind ein Haus von sechs Häusern, das die Stadt Salzburg betreibt.

00:20:41: Da werde ich immer wieder angesprochen drauf, ja, ist das überhaupt möglich im öffentlichen Dienst, der als Erfinder der Bürokratie und Hierarchie gelten.

00:20:50: Und ich sage, ja, es ist möglich, es gibt Spielräume.

00:20:54: Wir können zwar nicht unser Gehaltssystem gemeinsam verhandeln, weil da gibt es ein Fixes, aber es gibt viele, viele andere Themen, die wir gemeinsam verhandeln können, die wir gemeinsam gestalten können, wo es Spielräume gibt.

00:21:05: Und diese Spielräume muss jeder für sich erkennen, in seinem Umfeld, in seinem Set.

00:21:11: Und darum kann man auch nicht bürzeig einfach kopieren, sondern man kann den Gedanken, das was bürzeig ausmacht, das kann man sich aneignen und kann sagen, ja, da ist einiges übertragbar.

00:21:25: Ich habe eine ganz besondere Begegnung gehabt.

00:21:28: Ich durfte mal vor dem Pflegemanagement der Universitätsklinik Bonn sprechen im letzten Jahr.

00:21:37: Und ich war beeindruckt, erst mal auf welchem Niveau diskutiert haben.

00:21:41: Und dann war ich natürlich auch beeindruckt, wie groß eine Universitätsklinik Bonn ist.

00:21:46: Und im Verlauf hat sich rausgestellt, dass die, wie viele Kliniken auch irgendwie auf dem Weg waren, Exzellenzklinik zu werben und so weiter.

00:21:55: Und ich habe es im Nebensatz dann irgendwann gehört, dass man Pflege mittlerweile auch studieren kann, Bachelor, Master, dass man Pflege sogar promovieren kann und sogar Professoren verpflegt.

00:22:08: Und weil es bei mir sofort im Kopf aufgehörig ist, okay, dann ist vielleicht endlich mal dieses Thema, die Ärzte sind die, die alles wissen und die Pfleger und Pfleger müssen dann alles tun und sind irgendwie hierarchisch untergebotert, könnte aufgelöst werden.

00:22:23: Der Leiter der Pflege war auch Mitglied der Gesamtleitung und die haben das bestätigt.

00:22:29: Ist das etwas, wo du sagst?

00:22:32: Ja, das kann helfen, aber das ist eigentlich völlig egal, weil es nur auf Waldemann kommt.

00:22:37: Nein, es ist sicher ein positiver Weg.

00:22:38: Also in Österreich gibt es das ja auch.

00:22:40: Mittlerweile kann man die Gesundheits- und Krankenpflege an der FH studieren, also Fachhochschule.

00:22:44: Meine Tochter hat zum Beispiel dieses Studium gemacht.

00:22:48: Das ist sicher der richtige Weg, das ist aber nicht die Lösung alleine.

00:22:53: Und es ist so, dass ja die... Ich glaube, dass die Pflege aufpassen muss, dass sie nicht einfach den Weg der Ärzte kopiert, wiederum.

00:23:04: Und die gleichen Fehler macht, das macht keinen Sinn.

00:23:07: Ich erlebe Pflegekongresse, wo man sich dann streitet, wer jetzt Verordnungen ausfüllt.

00:23:12: Das geht am Sinn vorbei.

00:23:14: Es ist verloren gegangen.

00:23:16: dass die Patientin im Mittelpunkt stehen muss.

00:23:19: Und ich glaube, das sollten wir als Pflege vielmehr noch einfordern.

00:23:23: Ich erlebe Diskussionen, da geht es überhaupt nicht mehr um den Patienten oder um den Bewohner oder die Bewohnerinnen.

00:23:30: Sondern da geht es um ganz was anderes.

00:23:32: berufspolitische Sachen, da geht es um Klientelpolitik, das macht alles kann sehen.

00:23:37: und wenn wir dieses Spiel mitspielen, das auf der erste Seite schon sehr lange gespielt wird, dann verbessern wir nichts.

00:23:45: Wir müssen da so ein Gegenbeispiel etablieren.

00:23:48: und das wirkliche, was die Pflege ausmacht, die wird vielleicht nicht so gern gehört, aber es braucht ein Herz für die Pflege.

00:23:56: Ganz einfach.

00:23:57: Das darf man nicht vernachlässigen.

00:23:59: Das ist auch mal zurückgedrängt worden.

00:24:01: Ich glaube, es braucht die Liebe zu diesem Beruf.

00:24:04: Sonst kann ich das nicht gescheiten machen.

00:24:06: Und natürlich die Professionale hier.

00:24:07: Und da brauchen wir nicht darüber diskutieren.

00:24:09: Das alleine wird uns aber nicht retten.

00:24:12: Ich habe vor kurzem ein Gespräch gehabt.

00:24:13: Da ist ein Salzvergützchenen, neuen Landesrat, Soziallandesrat.

00:24:18: Und der ist witzigerweise zu mir gekommen, er möchte mit mir über mein Buch sprechen, finde ich interessant.

00:24:24: Und ich habe ihm auch mitgegeben, sprechen Sie nicht immer sozusagen mit den Stakeholders, mit den Trägervertretern, gehen Sie an die Basis, sprechen Sie mit den Menschen, wo wirklich der Schuh drückt und stellen Sie bitte bei Entscheidungen die Patientinnen und den Patienten.

00:24:41: Was hat der für einen Nutzen?

00:24:43: Das muss in unseren Diskussionen wieder in den Mittelpunkt gestellt werden.

00:24:46: Und nicht, was hat die Pflege persönlich für Nutzen oder welche Image haben wir und was weiß ich.

00:24:52: Das halt denn nicht für richtig.

00:24:55: Würdest du eine Sache ändern können und du hättest einen Wunsch frei und sagst jetzt, ich kenne das Thema und ich weiß, wie komplex es ist und ich weiß, man kann es schwer darauf reduzieren, aber mich würde interessieren, was wäre deine Priu, was wäre dein Wunsch und warum wäre das dein Wunsch, den du sofort ändern könntest?

00:25:11: Sofort ändern.

00:25:12: Also grundsätzlich kann ich ja nur mich ändern.

00:25:15: Also ich sage aber zu alle, jetzt geht ja auch um Kollegen, geht oft um Angehörige, geht oft um Bewohner und sage ihr könnt es niemanden verändern, ihr könnt es nur euch verändern und dann wird sich einiges verändern.

00:25:31: Sagt er, Budo Jansen, du glaubst, das ändert sich nicht, bis du dich ändertst und plötzlich ändert sich alles.

00:25:37: Und ich glaub, das haben wir gemacht, dass wir uns verändert haben.

00:25:40: Was natürlich, weil es vorher schon angesprochen worden ist, es gibt nach wie vor Management-Ausbildungen, wo New Work überhaupt nicht vorkommt.

00:25:50: Also ihr glaubt, es geht in die völlig falsche Richtung, es wird immer noch sehr, sehr traditionell ausgebildet.

00:25:56: gerade in diesen ganzen Weiterbildungen, weil eben Vortragende dort tätig sind, die das Thema nicht aus dem eigenen erleben können.

00:26:08: Die lesen irgendwelche Bücher und geben irgendwas weiter.

00:26:12: Deto Berater, ich bin teilweise massivst enttäuscht von Beratern.

00:26:17: Wir haben auch kaum mehr Wehen bei uns im Haus, nur ganz punktuell, wo wir uns jemanden holen.

00:26:22: Und das ist sehr genau ausgesucht.

00:26:25: Weil manchmal habe ich das Gefühl, Unternehmen werden einfach Beratern übergeben.

00:26:29: Und dann, wer führt dann eigentlich diese Unternehmen noch?

00:26:32: Also das sind Fehlentwicklungen.

00:26:33: Führung muss wieder Verantwortung übernehmen.

00:26:36: Das ist das, was ich mir wünsche.

00:26:38: Und Führung muss sich verändern und dann wird sich auch etwas verändern.

00:26:45: Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich mit Menschen aus der Flieger, überhaupt generell aus dem Gesundheitswesen spreche.

00:26:52: Ich habe im Vorgespräch gesagt, ich habe selber eine mehrmonatige Klinikerfahrung hinter mir vor dreieinhalb Jahren, mit welcher hohen intrinsischen Motivation Menschen dort arbeiten.

00:27:05: Das, was wir versuchen, Menschen zu vermitteln, dass es sinnvoll ist, einen Sinn in der Arbeit oder Sinnquellen in der Arbeit zu finden.

00:27:13: was ja auch ein Teil der Grundidee von Frithjof Bergmann mit seiner Frage war, was ist das, was du wirklich, wirklich willst.

00:27:19: Das ist die schöne Seite.

00:27:21: Du hast grundsätzlich dort Menschen, die purpose-driven sind.

00:27:26: Und auf der anderen Seite sehen wir aber ja Rahmenbedingungen, die so schwer sind für viele, dass auch viele wieder den Weg rausfinden.

00:27:36: Wie siehst du das?

00:27:37: Ist diese Kraft, die eigentlich so ein Purpose hat, ist die wirklich da oder reden wir uns das nur ein?

00:27:44: Weil wir uns so wünschen, sind die Menschen wirklich alle so motiviert und wie gehst du mit diesem Spannungsfeld um, dass das, was die eigentlich wollen und was die innerlich spüren, nicht immer in die Realität passt?

00:27:58: Also diese Motivation, diese intrinsische, die ist da, die sehe ich, die erlebe ich.

00:28:04: Ich würde sagen, also mich wundert, wie lange manche Kolleginnen in Situationen arbeiten, ohne zu wechseln, ohne zu kündigen, was die alles sich aushalten.

00:28:20: Wir haben uns auch schon gefragt, warum das so ist und wir glauben mittlerweile, dass es so ist, dass es eine ganz starke Verbundenheit zu den Bewohnerinnen und Bewohnern dieses Hauses gibt.

00:28:32: Nimmer so sehr zur Institution, aber zu den Menschen, die ich betreue, weil speziell im Langzeitbereich betreue ich Menschen hier längere Zeit und baue Beziehungen auf.

00:28:43: kündigen oder arbeiten, Leute oft bis zum letzten und bevor sie dann entweder aussteigen oder zusammenbrechen, übersehen das auch.

00:28:56: Wir glauben und das ist so unser Ansatz, dass wir der Pflege den Sinn wieder zurückgeben müssen und

00:29:03: wollen.

00:29:04: Also bei uns steht zum Beispiel die Beziehung im Mittelpunkt.

00:29:09: Um Beziehung leben zu können, braucht es ganz häufige Kontakte.

00:29:15: Das heißt, wir müssen Strukturen bauen in Unternehmen, die sozusagen diese Werte unterstützen.

00:29:25: Ich bringe ein Beispiel.

00:29:27: Wir haben bei uns eine Bezugspflege, Dualpflege, heißt dieses System.

00:29:31: Jeder Mitarbeiter hat drei bis vier Bewohnerinnen und Bewohner, wo er hauptzuständig ist und wo er die Beziehung aufbaut, auch für den Angehörigen.

00:29:42: Und jetzt haben wir gesagt, wie können wir dieses System am besten stützen?

00:29:45: Wir haben gesagt, wir machen bewusst kleine Teams.

00:29:49: Wir haben in unserem Haus acht kleine Betreuungsteams.

00:29:54: Rundpflege und Betreuung zusammenarbeiten.

00:29:57: Und dadurch gibt es eine ganz hohe Kontinuität der Begleitung.

00:30:02: Dadurch entsteht Beziehung.

00:30:03: Dadurch entsteht Verantwortung.

00:30:05: Dadurch entsteht Verbindlichkeit.

00:30:08: Wir haben kleine Gruppen von zwölf Bewohnerinnen und Bewohnern, Hausgemeinschaftsmodell und die arbeiten immer in der gleichen Hausgemeinschaft.

00:30:16: Jetzt bin ich von Kollegen ansprochen worden und habe gesagt, das ist ja verrückt, überhaupt kleine Teams, das geht ja dienstplan technisch nicht.

00:30:22: Wann da wer ausfällt, das ist alles zu kompliziert.

00:30:24: Und ich habe gesagt, ja.

00:30:26: Aber unser Wert ist Beziehung.

00:30:28: Und drum bauen wir solche Strukturen.

00:30:31: Und drum haben wir kleine Teams.

00:30:33: Bei uns steht ja im Campus drinnen in unseren Wertekampus nicht, wie mache ich den Dienstplan möglichst einfach, sondern bei uns steht Beziehung drinnen.

00:30:40: Und dann muss ich Strukturen bauen, die die Beziehung helfen.

00:30:43: Ich habe eine Tochter, die arbeitenden Unternehmen, die hat ein Team von siebzig Personen.

00:30:50: Dann wurde zusammengelegt, zusammengelegt, rationalisiert.

00:30:53: Was sind die Erfolge?

00:30:55: die unter Frust steigt, die Fehler steigen, die Unzufriedenheit bei den Kunden steigt, es steigen die Beschwerden.

00:31:02: Das sind alles Auswirkungen von falschen Strukturen.

00:31:06: Es sind nicht die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Schuld.

00:31:10: Die kann ich nur so viel fortbilden.

00:31:12: Irgendwann geben die auf, wenn ich heute in einer Hausgemeinschaft bin und entdecke ein Problem und morgen bin ich woanders, dann werde ich das Problem nicht lösen.

00:31:23: Wenn ich morgen wieder dort bin, Dann habe ich mehr Motivation, es zu lösen.

00:31:28: Dann habe ich Erfolgserlebnisse.

00:31:30: Und sonst wird es beliebig.

00:31:32: Sonst werden einfach Mitarbeiter zu Schachfiguren, die hin und her gesetzt werden.

00:31:36: Und das brennt die Leute aus.

00:31:39: Und dann marschieren Leute ins Burnout.

00:31:41: Also ich glaube, wir müssen wirklich aufpassen, die richtigen Strukturen.

00:31:45: Es geht nicht um Wirtschaftlichkeit nur.

00:31:48: Es geht nicht darum, große Teams und so weiter und ich habe keine ... Nein, ich hole mir da durch andere Probleme herein und das ist ganz massiv.

00:31:56: Also Strukturen ist ein Thema, das für uns ganz wichtig ist und wo ich sage, wenn ich Strukturen baue, die Mitarbeitende motivieren, dann habe ich automatisch einiges erreicht und Motivation und weniger Frust, als wenn ich Strukturen habe, die einfach nicht menschengerecht sind, die mir demotivieren.

00:32:17: Abschließend Reinhard Caspringer hat den Buch geschrieben, Mythos Motivation.

00:32:22: Und hat gesagt, es ist unmöglich, Menschen von außen zu motivieren.

00:32:28: Junge Kolleginnen und Kollegen, Kamen motiviert.

00:32:32: Und wenn ich das an meiner Tochter sehe, die ist hoch motiviert, die möchte.

00:32:37: Und Unternehmen müssen nur aufpassen, dass sie durch schlechte Strukturen und viele Regeln nicht die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter systematisch demotivieren.

00:32:47: Das ist der Job von Führung.

00:32:50: Und das versuchen wir durch unsere Art und Weise ihre Zusammenarbeit zu lösen.

00:32:55: Wir haben

00:32:56: vor vielen, vielen Jahren mal den Gründer von Slack, von der Kommunikationsplattform im Podcast gehabt.

00:33:02: Boah, das muss bestimmt sechs, sieben Jahre her sein, irgendwie sowas.

00:33:07: Der sagte, der hat Philosophie studiert, hat ein großes Scale-Up gebaut, hat Philosophie studiert und der sagte, für seine Aufgabe ist es die Steine aus dem Weg zu räumen für seine Leute.

00:33:20: Das ist die einzige Aufgabe, die er bei sich sieht.

00:33:22: Das fand ich ziemlich bold.

00:33:26: Was sind denn Beispiele und Vorbilder, wo du sagst, da guckst du hin für Menschen, die wirklich Steine aus dem Weg räumen?

00:33:33: Führungskräfte, die Vorbilder sind, die das wirklich, wirklich gut können.

00:33:38: Ich habe jetzt nicht so viele Vorbilder, die ich gerne hinschauen, sondern natürlich unternehmen, wo was funktioniert.

00:33:47: Also das heißt, Red Bull ist zum Beispiel ein Begriff, als Salzburger natürlich noch mehr, aber es ist ein weltweiter Begriff mittlerweile.

00:33:57: Dieses Unternehmen, Red Bull Titrich Mateschitz, mittlerweile auch verstorben, der das Unternehmen gegründet hat.

00:34:05: Die Philosophie, die dahinter steht, auch wie sozusagen eher diesen Fußballverein übernommen hat, wie er tickt, wie er Werte eingebracht hat.

00:34:13: Also wenn man Interviews zum Beispiel von Spielern hört, mittlerweile losen sie ein bisschen ab, weil ich glaube diese Philosophie ein bisschen verloren gegangen ist.

00:34:21: Auf Formlines merkt man, gibt Probleme, weil irgendwie da was fällt.

00:34:26: Aber bei Interviews hat man gehört, also wie ... Die Spiele haben gesagt, ja, wir machen Pressing-Fußball, wir wollen nach vorne und so weiter.

00:34:34: Also, die haben das alle gelebt.

00:34:38: Also, das war sozusagen die Philosophie von Red Bulles, ja, mit Herzklopfen.

00:34:42: Alles, was Herzklopfen verursacht, wollen wir.

00:34:46: Red Bull fördert nicht klassische Musik, sondern alles was Herzklopfen vorsachte.

00:34:52: Und das ist aber, das ist drinnen in denen.

00:34:54: Ich habe dann für mich gesagt, also das Leitbild leben die.

00:35:01: Welche Führungskräfte aus gesundes Unternehmen erwähnen in ihren Interviews Leidseite?

00:35:07: Für die stängern wir, für das breinen wir.

00:35:10: Vielleicht schiessen wir deshalb so wenig Tore in manchen Gesundheitsunternehmen, weil das nicht so da ist.

00:35:15: Und das kann man sich von solchen Unternehmen oder von Red Bull zum Beispiel abschauen.

00:35:20: Wie bringe ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu, die Philosophie zu leben und im Zweifel den Bass nach vorne zu wagen und nicht den sicheren Rückpass?

00:35:31: Es gibt für mich Zotter, Schokoladen dieser steirischen Unternehmen.

00:35:36: Joseph Zotter, für die ganzen spannenden Typen, hat den grasen Vortrag gehalten und alle sind gespannt gewesen.

00:35:44: Was würde uns denn ein großes Sagen von seiner Philosophie?

00:35:47: und das erste, was er gesagt hat, war der Satz, so wie du behandelt werden willst, so behandle auch du deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

00:35:57: Das hat ihm seine Mutter auf den Weg mitgegeben.

00:36:00: Und das muss man haben, dass man sich hinstellt vor vielen Führungskräften und das sagt.

00:36:08: Und das lebt der.

00:36:10: Meine Tochter hat bei einer Praktikum gemacht.

00:36:12: Es müssen nicht immer die ganz großen Unternehmen sein.

00:36:16: Aber es sind Persönlichkeiten, die viel was stängen, die Werte haben.

00:36:22: Ich les gern Biografien, auch Biografien von Heiligen.

00:36:26: Ich denke, da kann man vieles lernen.

00:36:29: Franziskus ist ein Vorbild für mich.

00:36:31: Ich bin sehr christlich erzogen worden aus meiner Familie heraus.

00:36:35: Es gibt mehr Halt und es ist mir wichtig.

00:36:37: Und diese Lebensgeschichten sind so spannend.

00:36:40: Da gibt es genauso Umbrüche.

00:36:42: Da gibt es Umdenken.

00:36:43: Da gibt es vor allem eine völlige Änderung des Lebens aus trifftigen Gründen.

00:36:49: Und das sind einfach ganz spannende Lebensgeschichten, wo man sich was mitnehmen kann und wo man sich inspirieren lassen kann, glaube

00:36:59: ich.

00:36:59: Was ich ganz spannend finde, du hast gesagt, ihr habt euch Burzog nicht wirklich angeguckt, aber ihr seid eigentlich auf einen Ansatz gekommen, der, glaube ich, die Kern-DNA von Burzog

00:37:10: ist.

00:37:12: Das, was der Juste-Block gesagt hat damals war, wir müssen wieder zurückkommen zu der Situation, weil die nochmal ganz kurz für die wenigen, die den Case nicht kennen.

00:37:23: Kontext war ja das ganz früher das Thema Pflege.

00:37:28: Und auch Krankheit, sehr viel ambulanter gelöst wird in Niederlanden als Stadt von mir.

00:37:34: und dann eben Pflegerinnen und Pfleger in bestimmten Stadtteilen waren und ganz enge Beziehungen aufgebaut haben zu den zu pflegenden Personen und den zu gesundenen Personen.

00:37:45: Und dann durch Effizienzwellen auf einmal, die dann zehn Partner, einen hat ein Verband gewechselt, der nächster das gemacht und es war eben keine Bindung mehr da.

00:37:54: Also hat er gesagt, wir müssen wieder hin zu diesen Beziehungen und er hat gesagt, wir müssen hin zu selbst organisierten Teams.

00:37:59: Also das, was du gesagt hast, achter Teams.

00:38:01: Genau das haben die ja auch gemacht.

00:38:02: Und da ist es sehr spannend, dass ihr ohne euch das jetzt genauer anzugucken, eigentlich auf eine ähnliche Grundlösung gekommen seid.

00:38:10: Das vielleicht noch mal so als Nachtrag.

00:38:11: Weil es logisch ist.

00:38:13: Also wenn man logisch darüber nachdenkt, dann kommt man wahrscheinlich auf ähnliche Lösungen.

00:38:18: Und ich glaube, das, was Pürze gemacht hat, die haben wir die Welt von der anderen Seite gedacht.

00:38:24: Als Unternehmen denken das von der wirtschaftlichen Seite und sagen, okay, ich schicke jetzt fünf Leute hin, jeder hat sein Spezialgebiet.

00:38:32: keiner fragt den Patienten, ob es ihm gut geht dabei.

00:38:36: Und ich glaube, das, was Charles de Blok gemacht hat, hat das sozusagen die Unternehmenswelt von der Basis her gedacht, also von den Bedürfnissen, der zu Betreuenden.

00:38:44: Und dann komme ich automatisch auf andere Lösungen.

00:38:47: Und das machen wir im Unternehmen nicht.

00:38:48: Darum habe ich das, was ich am Anfang gesagt habe.

00:38:50: Wir müssen wieder die Bedürfnisse der Patienten, der Patientinnen und Bewohner, Bewohnerinnen in den Mittelpunkt stellen und schauen und wirklich fragen, ja, passt das für euch?

00:39:01: Habt ihr davon, was?

00:39:02: Seid ihr zufrieden.

00:39:04: Und dann, glaube ich, kommt man auf ganz andere, automatisch auf ganz andere Lösungen, als wie es jetzt der Fall

00:39:16: ist.

00:39:16: Lass uns doch noch mal vielleicht auf das Thema Kommunikation kommen.

00:39:20: Kommunikation sagen einige schlaue Leadership-Professoren ist eigentlich das Kerninstrument von Führung.

00:39:26: Und du hast sehr früh jetzt in dieser Folge das Thema Marshall Rosenberg Gewaltfreie Kommunikation angesprochen.

00:39:33: Gib uns doch mal da ein bisschen Kontext, warum du dich so sehr in diese Methode verliebt hast, wie du die auch dann bei euch eingeführt hast und wie ihr die lebt.

00:39:43: Für die, die damit noch nicht so viel Erfahrung haben, vielleicht kann das ein schöner Case sein.

00:39:48: Kommunikation ist natürlich eins der wichtigsten.

00:39:50: Das braucht man, glaube ich, nicht darüber diskutieren.

00:39:54: Also wie Tischlerwort, da habe ich die Hobelmaschine beherrschen müssen, sonst hat es kein schönes Möbel geben.

00:39:59: Das war mein Werkzeug.

00:40:01: Und der andere.

00:40:02: Als Führungskraft ist mein Werkzeug die Kommunikation.

00:40:06: Und wenn ich das nicht beherrsche, dann gibt es Konflikte und keine Lösungen.

00:40:12: Und das ist die Motivation.

00:40:13: Ich habe das, das begleitet mich im Leben, immer schon Kommunikation.

00:40:17: Ich habe am Anfang das auch unterschätzt und zu wenig Wert draufgelegt.

00:40:23: Mittlerweile würde ich sagen, Kommunikation ist fast alles.

00:40:28: Also wenn Menschen miteinander reden können, dann gibt es Lösungen.

00:40:32: Wenn Menschen nicht miteinander reden können, gibt es Probleme.

00:40:36: So einfach ist das.

00:40:37: Und wenn ich schaue, dass im Unternehmen die Menschen gut miteinander reden können, dann gibt es einfach nur mehr Lösungen.

00:40:44: Und GFK ist für mich einfach ein Instrument, das sehr umfassend die Kommunikation und zwar diese Bedürfnisorientierung in der GFK ist mir so wichtig.

00:40:56: Also dass ich immer darauf schaue, was ist denn für Bedürfnis hinter der Handlung, die ein Mensch setzt.

00:41:03: In der GFK gibt es ja einen Grundsatz, der heißt, jedes Bedürfnis ist zu hundert Prozent okay.

00:41:12: Jedes Bedürfnis ist zu hundert Prozent okay.

00:41:15: Wie ich mir das Bedürfnis erfülle, also die Strategie, die kann negativ sein.

00:41:23: Also, wenn ich einen Hunger habe, dann kaufe ich mir etwas zu essen oder ich begehe einen Diebstahl, weil ich das Leberkass einmal heute im Supermarkt esse und nicht bezahle.

00:41:34: Dann ist die Strategie schlecht, aber der Hunger ist okay, das Bedürfnis.

00:41:39: Und das muss man sich immer vor Augen halten.

00:41:41: Das Bedürfnis ist okay und man muss immer auf diese Bedürfnissebene gehen.

00:41:44: Und das ist das wertvolle sozusagen an dieser gewaltfreien Kommunikation.

00:41:48: Wie haben Sie eingeführt?

00:41:51: Also ich hab's erst einmal umfassend die Ausbildung gemacht und wir haben dann im Unternehmen Workshops gemacht mit den Kolleginnen und Kollegen.

00:42:00: Dazu haben wir uns eine externe Beraterin gegönnt, ganz klar, eine Kommunikationstrainerin, wo ich auch die Ausbildung gemacht hab und wir machen jährlich dazu etwas.

00:42:11: Also wir machen jährlich Workshops dazu.

00:42:13: Und wir verankern diesen verschiedensten.

00:42:15: Wir haben eine Kommunikationsplatte, wo unsere Kommunikationsrichtlinien, die seine Strukturpapier drinnen.

00:42:22: Wir haben ein Armband uns gegeben, wo drauf steht.

00:42:27: Wir reden nicht übereinander, sondern miteinander.

00:42:30: Also wir versuchen an verschiedensten Stellen anzudocken, zu erinnern an die Kommunikation.

00:42:37: Wir haben eine interne Kommunikations-App, die jeder auf seinem privaten Smartphone hat.

00:42:43: Jeden Montag stelle ich einen Tipp zu einer gelungenen Kommunikation auf diese App.

00:42:50: Einfaches Anregung.

00:42:52: Das ist ein Geschenk von mir.

00:42:53: Es kann jeder annehmen oder nicht.

00:42:55: Ich habe am Anfang gedacht, das interessiert eigentlich ich nicht.

00:42:59: Ich habe es dann trotzdem weitergezogen und habe dann so still und leise Feedback erhalten, weil ich es einmal vergessen habe.

00:43:06: Hey, was ist los?

00:43:07: Wo ist der Tipp?

00:43:08: Dann haben einige gesagt, ja, ich drücke mir das aus.

00:43:11: Manche haben gesagt, das hilft mir in der Familie.

00:43:14: Also das ist wirklich erstaunlich, was so kleine Sachen, die aber regelmäßig passieren.

00:43:20: Und das ist aus meiner Sicht auch so.

00:43:21: dieser Schlüssel.

00:43:22: Es genügt nicht ein Kommunikationsfortbildung.

00:43:26: Das muss immer wieder verankert sein.

00:43:28: Das muss immer wieder auftauchen.

00:43:30: Das muss immer wieder in Besprechungen oder in einzelnen Gesprächen erwähnt werden.

00:43:35: Was ist denn unser Wert?

00:43:37: Wie wollen wir denn miteinander umgehen?

00:43:40: Und es braucht ganz einfache Instrumente, wie zum Beispiel der GFK, die wir haben, die VW-Methode, wo wir Vorwürfe und Wünsche umwandeln, aber noch Gehörige kommen und so weiter.

00:43:51: Also ganz einfache Instrumente, weil natürlich nicht jeder Mitarbeiter oder jede Mitarbeiterin umfasst, den GFK geschult werden kann.

00:43:58: Aber

00:43:58: alleine dadurch, dass ich sozusagen den Fokus durch verschiedenste Maßnahmen auf die Wichtigkeit der Kommunikation lenke und das immer wieder erwähne, entsteht was, bewirkt das was, verändert das etwas.

00:44:14: Das dauert lange, kann ich auch sagen.

00:44:16: Man braucht Geduld, einen langen Atem.

00:44:18: Und das Vorleben natürlich ist entscheidend.

00:44:23: Ja, vielleicht gehen wir mal ein bisschen auf eure, auf die Tool-Ebene, Werkzeug eben.

00:44:27: Vorhin gesagt, New Work, New Work ist keine Werkzeugkiste, das sehe ich ähnlich.

00:44:32: Also es ist auf jeden Fall eine Haltung, aber trotzdem helfen ja Werkzeuge, Aushaltung konkrete Aktionen zu machen.

00:44:39: Nutzt ja auch so Dinge wie Retros, also Retrospektiven.

00:44:43: Vielleicht gibst du mal einen kleinen Einblick in deine Tools, Kommunikations-Tools.

00:44:48: Wir schauen immer das, wenn du sagst Retros, wir haben gerade zum Beispiel eine Workshop-Reihe laufen, wo jedes Team vier Stunden ... so Retrospektive betreibt.

00:45:00: Weil wir sind sechs Jahre am Weg mit New York.

00:45:04: Also ich sage immer schon, das ist eigentlich New York, zwei Punkt Null.

00:45:08: Die Gründerphase ist vorbei.

00:45:11: Die Aufbruchsphase, wo natürlich noch mal eine ganz andere Dynamik drinnen ist.

00:45:15: Wir sind jetzt im Regelbetrieb.

00:45:17: Jeder sieht die Dinge, schaut es selbstverständlich, dass bei Entscheidungen gefragt wird.

00:45:22: Also da braucht es noch mal was anderes.

00:45:24: Blicken wir zurück mit dieser Retrospektive.

00:45:26: Jedes Team hat mit einer externen Firma, machen wir das, wird genau geschaut, was trägt uns und so weiter und da wird es dann im Jänner eine Zusammenschau geben und da werden wir unsere Schlüsse daraus ziehen und dann die weitere Vorgehensweise abbleiten.

00:45:43: Also wir schauen es ja genau mit den Kolleginnen und Kollegen drauf, was braucht es.

00:45:48: Also wir treffen uns einmal im Jahr alle.

00:45:51: Wir machen eine Besprechung für alle.

00:45:54: So nennen wir das.

00:45:56: Natürlich auf zwei Teile.

00:45:57: Wir sind im Schicht und Wechseldienst.

00:45:59: Wir können nicht die gesamte Belegschaft zu einem Termin abrufen.

00:46:03: Diese Besprechungen für alle finden in Form von Open Space statt.

00:46:09: Das war am Anfang nur sehr stark in Richtung, naja, man trägt was vor und informiert.

00:46:15: Mittlerweile, nach sechs Jahren, ist es tatsächlich so, dass einzelne Kolleginnen und Kollegen aufstehen und sagen, ich habe ein Thema.

00:46:22: Ich glaube, darum sollten wir uns das nächste Jahr kümmern.

00:46:26: Das war im März haben wir die letzte Open Space Veranstaltung Kappungs im Haus.

00:46:31: Und das ist so diese weite Entwicklung, die wir eigentlich über diese Schiene machen.

00:46:34: Also alle denken hier drüber nach.

00:46:37: Und das wollen wir jetzt immer öfter machen, also wirklich konsequent die Ehrlich machen, damit es auch in die Köpfe einigeht.

00:46:44: Ja, ich bin auch mitverantwortlich dafür, wo wir uns hinbewegen, welche Projekte wir im Haus anstoßen und welche Themen wir uns kümmern.

00:46:54: Die Kommunikations-App habe ich schon erwähnt, Stackfield, das ist ein deutsches Unternehmen.

00:46:59: Datenschutzsicher, also ich kann dort Bilder, Namen, alles posten.

00:47:04: Da geht es darum, dass von der Dienst Übergabe bis hin zu allen Dokumenten, die wir haben, da drinnen abgebildet sind.

00:47:12: Also wir haben keine Formulare mehr für Materialanforderungen oder sonst irgendwas.

00:47:17: Wenn irgendwer was braucht, schreibt er mal aufs Deckfield, ich habe eine Idee, kann ich das kaufen, ich schreibe zurück, ja passt, erledigt.

00:47:24: Also wir schauen, dass wir da ganz flott, ganz flach kommunizieren, wann Angehörige kommen und anliegen haben, dann können die Teams untereinander das relativ flott austauschen.

00:47:35: machen wir das oder machen wir das nicht.

00:47:37: Da braucht mich keiner mehr Fragen.

00:47:39: Also das läuft eigentlich ohne mich.

00:47:41: Das ist Deckviel, diese Kommunikation ist etwas ganz ein wesentliches Tool, das wir einsetzen und haben.

00:47:48: Habt ihr es selber gebaut?

00:47:49: Nein,

00:47:49: das ist ein fertiges Produkt.

00:47:51: Das kann man kaufen und konfigurieren, wie man es fürs Unternehmen braucht, also die Räume und das kann man sich alles selber einrichten.

00:48:01: Und man hat ein Projekt-Tool dabei.

00:48:05: Man hat dann Kalenderfunktionen, Aufgabenfunktionen und alles Mögliche.

00:48:09: Und kann da Projekte sehr gut abwickeln.

00:48:14: Man hat eine eigene Besprechungsstruktur entwickelt, also wo sich die Teams zu eigenen Besprechungen treffen.

00:48:19: Wir haben jede Woche treffen, wir uns zu einer präventiven Besprechung, Prävention, Vorbeugende-Besprechung.

00:48:26: Da gibt es keine Agenda.

00:48:28: Da kommen Kolleginnen und Kollegen.

00:48:30: einfach zusammen und sagen, ich habe Anliegen oder ich habe Informationen und da tauschen wir uns ganz ungezwungen aus.

00:48:38: Das findet wöchentlich statt.

00:48:39: Das hat aber auch alles den Sinn, in Kommunikation zu bleiben.

00:48:42: Also viele kleine Baustelle, so einen Stützen hat das Gesamte.

00:48:48: Und das glaube ich, darf man nicht unterschätzen, da sind natürlich manchmal auch... Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sagen, ja, brauchen wir das wirklich?

00:48:55: Und dann diskutieren wir, sagen wir, ja, wir brauchen es.

00:48:57: Es ist wichtig, dass wir uns austauschen.

00:49:00: Ja, so bauen wir unsere Dinge, je nachdem, was halt ansteht und notwendig ist.

00:49:07: Ich würde gern jetzt für Christoph das Feld öffnen.

00:49:11: Christoph ist ja sehr tief im Thema.

00:49:14: AI hat jetzt gerade auch einen weiteren Podcast dazu gestartet, kann man an der Stelle auch mal sagen ganz ganz toll und macht auch wahnsinnig tollen Content zum Thema AI auf YouTube.

00:49:25: Und wir haben uns im Vorfeld aber unterhalten über die Beispiele, die es dieses Jahr schon gibt oder die prognostiziert werden, das AI insbesondere in der Kombinatur mit Robotik.

00:49:36: dazu führen kann, dass man den Mangel an Personal in der Fliege vielleicht irgendwann auch durch Roboter ausgleichen kann.

00:49:46: Die Prognosen in China gehen sehr, sehr in diese Richtung.

00:49:50: China hat ja das Problem, dass von den eine Milliarde Menschen, die dort leben bis Ende des Jahrhunderts noch die Hälfte leben, weil die eben völlig überaltert sind und wahrscheinlich dann eine gleich hohe Anzahl von Robotern dort ist.

00:50:02: Und ich habe immer mal Beispiele gehört, dass insbesondere zum Beispiel mit Demenz oder auch einer stärkeren Ausprüfung als Heimer, Patienten ebenso ein Roboter viel einfühlsamer reden können.

00:50:14: Hältst du was von der Entwicklung seit ihr an Themen schon dran?

00:50:19: Wie ist dein Blick auf Künstl, Intelligenz und Robotik in der Pflege?

00:50:22: Es wird eine Auswirkung haben.

00:50:24: Ich glaube, dass keine Branche kann an dem vorbei.

00:50:27: Das muss man ganz ehrlich sein.

00:50:29: Und ich bin immer dafür, die Dinge positiv zu sehen und die Dinge zu nutzen.

00:50:37: Ja, ich glaube, es kann die Pflege unterstützen.

00:50:39: Wir sind gerade dabei eine App einzuführen.

00:50:44: für die Pflegedokumentation, wo schon erste Ansätze von KI drinnen sind.

00:50:49: Das heißt, der Pflegebericht kann eingesprochen werden.

00:50:52: Es werden Vidal-Werte erkannt, die werden automatisch im richtigen Modul dokumentiert.

00:50:58: Das ist sogar mal so diese eine schöne Dokumentation.

00:51:01: Da kann man nur viel leichte Informationen holen.

00:51:06: Also das ganze Thema Kommunikation und Information, glaube ich, da kann KI was beitragen.

00:51:12: Es war einfach ein Wiener Kongressum, es war ganz spannend, dass ältere Menschen, insgesamt, die Kommunikation mit einem Roboter.

00:51:24: Der hat ja dann alle Themen drauf, die ich habe.

00:51:26: Wenn ich gern Briefmarken sammelt habe, dann kann ich mit einem Roboter über Briefmarken.

00:51:30: Aber kein Mitarbeiter derzeit da ist, der das kein dieses Thema.

00:51:33: Und diese Interaktion wurde zum Beispiel beobachtet.

00:51:37: Da hat der Roboter mit einer Bewohnerin den Ball hin und her geschossen.

00:51:42: Und dann hat der Bewohner dem Roboter so zugeworfen, dass der Roboter den nicht fangen könnte.

00:51:49: Und die Bewohnerin hat sich entschuldigt.

00:51:52: Und das ist eine ganz spannende Entwicklung, dass diese Geräte vermenschlich werden.

00:51:57: Und man darf einmal sozusagen, ja, und da ist die Frage, was liegt da drinnen?

00:52:02: Ich glaube, da kann schauen, diese Betreuung, diese Ansprache für Menschen zu Hause, die sehr viel alleine leben.

00:52:09: Alexa ist die erste, was es so gibt, oder?

00:52:11: Sagen wir uns ehrlich, da gibt es viele Möglichkeiten.

00:52:14: Ich glaube, da kommt was, da kann was ausgebaut werden, Robotik selber in der Pflege.

00:52:20: Ich denke schon, also ich glaube, dass es wahrscheinlich manchen Menschen länger ein Leben zu Hause ermöglicht.

00:52:27: wenn ich tatsächlich Unterstützung habe durch Robotik.

00:52:31: Also ich denke nicht nur an alte Menschen, ich denke auch an Menschen, die zum Beispiel Opfer eines Umfalls wurden, Querschnittlehmungen und so weiter, wenn ich dann ganz gezielt meinen Roboter steuern kann, der mich unterstützt, der auf mich eingestellt ist, glaube durchaus, dass das Pflege ersetzen kann, unterstützen kann.

00:52:50: Es wird Kernbereiche natürlich geben, diese die zwischenmenschliche Beziehung.

00:52:54: Letztendlich, die glaube ich, Vielleicht werde ich eines besseren belehrt.

00:52:59: Ich weiß es nicht, aber wo ich schon noch sehr draufstehe, dass Mesh mit Mesh reden.

00:53:07: Das glaube ich auch.

00:53:08: Aber ich glaube, das Feld ist groß.

00:53:10: Das kann man jetzt noch gar nicht alles denken, was dort herkommt.

00:53:13: Also genau, der Podcast ist nicht einfach nur um die Technologie, sondern der heißt AI to the DNA, weil die Idee dahinter steht, die Natur der Technologie zu verstehen.

00:53:26: Und das, was du gerade beschreibst, ist ja genau auch die Natur der Interaktion.

00:53:30: Welchen Teil möchtest du behalten?

00:53:32: Welchen Teil kann man auslagern?

00:53:34: Und bei der Robotik, glaube ich, kann man sich dann so vorstellen, da gibt es momentan noch viel zu viele Sicherheitsthemen.

00:53:40: Also wenn so ein KI-Modell halluciniert, dann ist das ärgerlich.

00:53:43: Wenn ein Roboter durchdreht, dann ist das gefährlich.

00:53:46: Und da sind wir einfach noch nicht.

00:53:49: Aber was mir gerade aufgefallen ist, es gibt momentan ein Thema und das haben wir auch in einer der ersten Folgen jetzt behandelt und dann wird die noch tiefer einsteigen.

00:53:57: Es gibt jetzt die ersten Langzeitstudien oder drei Jahre alten Studien zu, large language Models und wie wir mit den interagieren.

00:54:04: Und da gibt es ein paar Zahlen, die sind durchaus besorgniserregend.

00:54:08: In dem Sinne, als das das Attachment zu unseren Smartphones, das wir haben, ist das eine.

00:54:13: Aber die emotionale Bindung, die hier aufgebaut wird, ist was anderes.

00:54:15: Also die Zahlen sind derzeit, dass dreiunddreißig Prozent der Teenage-User eher in harten Zeiten eine zu einer KI gehen, als zu Freunden oder irgendwo anders hin geschweigen zu den Eltern.

00:54:27: Und dieses emotionale Attachment, ich glaube, das übersehen wir noch sehr stark, dass es eine weitere Kategorie werden könnte, was nicht die menschliche Beziehung ersetzt, aber dazu kommt und.

00:54:40: So wie du drauf schaust, ist ja eben auch sehr nüchtern, dass du sagst, ja, es wird halt um jeden Bereich betreffen.

00:54:44: Aber das, was ihr macht, hat eben sehr viel emotionale Beziehungen.

00:54:46: Gerade dieses Alleinsein ohne jemand sein, mit dem man sich austauschen kann, das ist ja ein riesen Thema.

00:54:53: Also in Japan sieht man das ja beispielsweise sehr extrem, wenn Menschen vereinsam und was das mit den Menschen macht.

00:54:59: Und das ist ein Bereich, ich gucke da zwei geteilt hin, weil ich weiß, es wird immer was Gutes haben, aber wenn man es unbedarf macht, schwierig sein.

00:55:09: Da sind wir wieder bei dem Eingangsthema der Veränderung.

00:55:12: Wie bleibst du bei solchen Themen, bei solchen Sachen so offen und so hinterher, dass du vor allen anderen bist oder wartest du einfach, bis die Veränderung kommt?

00:55:22: Naja, wir schauen, dass wir dabei bleiben.

00:55:26: Ist nicht ganz einfach, weil das so rasant ist, diese Entwicklung von so vielen Ecken, der herkommt, dass man so dass man nicht so genau weiß, also wo betrifft es jetzt die Pflege?

00:55:37: Also, schwierig abzuschätzen.

00:55:41: Ich glaube, wie du sagst, also die jüngere Generation wächst ja mit Smartphones auf.

00:55:48: Also, meine Tochter hat, die ist jetzt vierundzwanzig, die hat das erste Smartphone gehabt im Gymnasium in der dritten Klasse.

00:55:57: Vorher nicht.

00:55:59: Mittlerweile wischen Babys im Kinderwagen irgendwo auf ein Depplet herum.

00:56:05: Das heißt, die Kommunikation und alles, was drum herum ist, verändert sich so und so.

00:56:11: Also der Illusion brauchen wir uns nicht hingeben, dass es nicht grundlegend verändern wird.

00:56:16: Also wie man heutzutage Partner findet, unterscheidet sich massiv vor denen, wie ich mein Partnering gefunden habe.

00:56:22: damals nicht mit Internet und Tinder und Company, jetzt schon.

00:56:26: Also es gibt eine generelle Entwicklung in der Gesellschaft, die glaube ich nicht mehr aufzuhalten ist.

00:56:32: Positiv und negativ, weiß ich klar, und die wird auch herüber schwappen in die Pflege.

00:56:38: Das wird, weil ja insgesamt die Kommunikation zwischen Menschen verändert wird.

00:56:42: Und zwar massiv.

00:56:43: Also das, was momentan abgeht, wie viele Menschen sie eigentlich gar nicht mehr im Realleben treffen oder sie irgendwelche Instrumente unterhalten, das wird einfach mehr.

00:56:53: Ist auch nicht aufzuhalten.

00:56:54: Ja, ist die Frage, welche Auswirkungen hat's auf uns?

00:56:58: Ja.

00:56:58: Es sich nur dagegen zu wehren, glaube ich, geht nicht.

00:57:03: Das wird nicht.

00:57:03: Wir müssen schauen, dass wir es positiv mitgestalten.

00:57:07: Was ich jetzt erlebe ist, dass Techniker auf die Pflege zukommen und sagen, ich habe eine Idee, ich glaube, das wäre was für euch.

00:57:15: Und das war zum Beispiel ein Thema, diese VR-Brillen für demente Menschen.

00:57:19: Ich kann nicht mehr rausgehen, ich erlebe den Rundgang und den Fuschensee virtuell.

00:57:25: Nur haben dann einige Menschen, die waren schwindelig, die haben Kopf gehabt, die haben gesagt, das ist nichts für mich.

00:57:31: Das bocke nicht.

00:57:34: Da geht die Technik vorbei.

00:57:35: Und ich glaube, wir müssen viel mehr schauen, dass wir von der Pflege Anforderungen an die Technik stellen.

00:57:41: Wie haben wir ein Problem?

00:57:42: Bitte löst es uns.

00:57:44: Jetzt ist es noch viel zu oft so.

00:57:46: Wie haben wir eine Lösung?

00:57:47: Habt ihr nicht ein Problem?

00:57:50: Und das funktioniert nicht.

00:57:51: Also, ich glaube, die Pflege muss aktiver werden, sonst sind wir Opfer.

00:57:56: Und wir sind überrollt.

00:57:58: Lass mich noch einmal zurückkommen auf das Thema Pflegedokumentation.

00:58:02: Ja, würde ich gern ganz kurz ein eigenes Beispiel, wir sind mich auch schon fast bei der Stunde, kommen.

00:58:07: Als ich in der Klinik war vor etwas mehr als drei Jahren eine psychische Klinik mit einer Diagnose agitierte Depression, habe ich Unfassbares erlebt.

00:58:20: Ich war in einer Gestaltungstherapiestunde, habe dort in einem Bild meine Krankheit quasi gemalt, wie ich sie verstanden habe.

00:58:30: Einen Tag später sitze ich bei der Psychologin, bei der Therapeutin zur Einzelgesprächstherapie und die kennt das Bild.

00:58:38: Und ich hatte immer das Gefühl, alle sprechen miteinander, alle wissen alles über mich.

00:58:43: Ich gehe davon aus, dass die damals das noch auf einer herkömmliche Artenweise gemacht haben, weil sie sonst auch, also sie haben sich sehr häufig so verplant, Zeit vergeben und nicht gesehen, dass sie da schon anderen Termin hatte.

00:58:55: Also die waren digital nicht weit vorne, sondern eher, glaube ich, in dem Gespräch miteinander.

00:59:01: Ich stelle mir heute vor, wenn wir die Pflegedokumentation durch KI, durch Sprachalgorithmen und so weiter ergänzen, dass wir da riesen Möglichkeiten haben.

00:59:12: Du hast das vorhin gestriffen.

00:59:14: Siehst du das auch so?

00:59:16: Wo siehst du da die Chancen, dass ihr die Arbeit noch weiter

00:59:19: macht?

00:59:19: Auf jeden Fall.

00:59:21: Aber da sind die Firmen noch nicht so weit.

00:59:23: Ich hab das Gefühl, die Firmen sind nur sehr unter Basis unterwegs.

00:59:26: Wir haben mal vor kurzem mit einem Softwarehersteller gesprochen und haben gesagt, also okay, ich kann jetzt einen Pflegebericht in neunundneinzig Sprachen diktieren, der übersetzt mir dein und erkennt Vitalwerte.

00:59:36: Ich habe gesagt, ist lustig, ist nett, aber ist sehr, sehr basal, was KI betrifft.

00:59:41: Eigentlich wünsche ich mir, ich gehe in der frühen Dienst, sage zum Computer, welche Herausforderungen erwarten mich, machen wir eine Liste von den zwölf Bewohnern, wo es wieder anfangen, wo es sind die wichtigsten Themen und ich stelle mir schon.

00:59:56: einen Arbeitsablauf, einen Vorschlag zusammen und so weiter.

00:59:59: Also da geht es um viele andere Dinge und Verknüpfen, Hinweisen auf Risken, die nicht die nicht übersehen dürfen und so weiter.

01:00:06: Also eine tatsächliche Unterstützung für die Planung meines Alltags, die dann die Individualitäten berücksichtigt von den einzelnen Bewohnerinnen und Bewohnern.

01:00:15: Also all diese Themen, die sind momentan überhaupt noch nicht irgendwie möglich, aber in die Richtung was gehen.

01:00:22: Also es braucht ganz viel Support, ganz viel Unterstützung, damit ich mir um die wesentlichen Themen dann kümmern kann und damit ich als Pflegeperson nicht mehr so abgelenkt bin durch ganz banale sinnlose Detiketten.

01:00:36: Ich glaube, da werden wir auf jeden Fall Mittel und Möglichkeiten finden.

01:00:41: und wenn man weiter so wie du auch Menschen an die Hand nimmt, sich dazu verändern, glaube ich, können die das auch lernen, denn das ist einer der wesentlichen Punkte.

01:00:51: dass Menschen eben auch mit an die Hand genommen werden, um diese Veränderungen durchzumachen, die sehr kommen.

01:00:56: Das glaube ich sehr wohl.

01:00:58: Michael hat gerade schon einen Stiefort reingehen, tatsächlich.

01:01:00: Ich dachte auch so krass, wie ging jetzt bitte diese Stunde

01:01:02: rum?

01:01:03: Ich habe dir so aufmerksam zugeördert, okay, krass.

01:01:05: Ich gähre mich so wenig in diesem Bereich aus, das war wirklich sehr, sehr spannend.

01:01:10: Michael, ich habe dir eingangs Frage gestellt.

01:01:13: Ja.

01:01:13: Ihre Geburt dir.

01:01:14: Sehr gerne.

01:01:15: Lieber Christian, wo möchtest du noch hin?

01:01:21: Also mein Weg endet ja im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr.

01:01:45: Der sagt, ja, in dieser Haltung, in dieser Denke, betreibe ich das weiter.

01:01:49: Und warum sage ich das?

01:01:50: Wir machen auch die Heidi und ich Selbstworkshops für unsere Kolleginnen und Kollegen.

01:01:56: Also, wir fragen manchmal, wo jetzt ein Externen?

01:01:58: oder wo jetzt uns?

01:01:59: Da haben sie letztes Jahr gesagt, nein, wir wollen euch.

01:02:01: Macht ihr mit uns was?

01:02:03: Und da machen wir mal so Abfragen, was sind so eure Themen?

01:02:08: Und da ist immer wieder gekommen.

01:02:10: Und gar nicht so wenig, bitte schaut's drauf, dass es so weitergeht, wenn ihr beide in Vension geht, weil beide gehen wir, wir wollen anders nicht mehr arbeiten.

01:02:21: Das ist ein sehr klarer Auftrag an uns gewesen, zu schauen, wie können wir das so stabilisieren und die Kolleginnen und Kollegen so festigen, dass das so weitergeht in dem Sinne.

01:02:35: Die heideische Altersteilzeit, bei uns heißt das, arbeitet nur bei fünfzig Prozent.

01:02:40: Wir haben eine neue Kollegin, die Nicole schon als Pflegedienstleitung angestellt, die lernt sich jetzt schon mehrere Jahre ein, bis wir in Pension gehen, wird es dann übernehmen, dass zumindest eine Person diese Kontinuität weiter trägt.

01:02:54: Also das ist uns wichtig, das ist jetzt ein großer Auftrag für uns, stabilisieren die ganzen Werte an den neuen, die dazu kommen, zu vermitteln und das Unternehmen gut zu übergeben.

01:03:05: Das ist so ein Punkt.

01:03:08: Was jetzt im Zusammenhang mit unserem Buch, das wir geschrieben haben, noch kommt, wer da noch anfragt oder was ich da noch beitragen kann, damit die Welt der Pflege sich ein bisschen verändert, weiß ich noch nicht.

01:03:21: Ich habe heute einen Anruf gekriegt von einem Kollegen aus dem Pongau, das ist ein Bezirk aus Salzburg, der hat gesagt, hey, voll cool, ich habe immer als Kämpfe erlebt, ich bin auch einer, es muss sich was verändern.

01:03:35: Also sozusagen das Bedürfnis ist da.

01:03:38: Noch Veränderungen und wenn ich einen Beitrop dazu leisten kann, dann leiste ich den gerne.

01:03:44: Sehr schön.

01:03:45: Christian, wir hoffen, dass du natürlich dann auch deinen Ruhestand genießen kannst, aber dass du nicht ganz verschwinden wirst.

01:03:52: Das, was du in diesem großen wichtigen Komplexpflegearbeit mit Kranken gibst, ist so wichtig.

01:04:00: Und vielleicht hast du noch Lust, weiterzuschreiben und zu beraten und ein bisschen zumindest deine Weisheit weiterzugeben.

01:04:06: Wir danken dir ganz herzlich an dieser Stelle auch noch mal ein Dankeschön.

01:04:10: an Dennis, unseren gemeinsamen Lektor bei Wahlen für die Herstellung des Kontaktes.

01:04:15: Wir sind sehr froh, dass wir dich heute zu Gast hatten.

01:04:18: Danke dir sehr für die Zeit und hoffen, dass wir uns irgendwann im richtigen Leben kennenlernen.

01:04:22: Vielen, vielen Dank, lieber Christian.

01:04:24: Ja, ich sage danke für die Einladung.

01:04:25: Es war toll, mit euch zu plaudern.

01:04:28: Vielen Dank.

01:04:34: Ich weiß ja, du bringst das Thema immer wieder ran und ich finde es richtig und wichtig, weil wir hatten das mit, wie hieß sie noch von Douglas damals?

01:04:43: Tina, die sagte, dass wir für sie ein Thema, mit dem sie sich in Zukunft auseinandersetzen wollten.

01:04:48: In der Folge ist mir noch mal klar geworden, was dahinter steckt und wie komplex das Thema ist tatsächlich.

01:04:58: Ja, und solche Folgen weisen mich immer wieder darauf hin.

01:05:01: Und bei ihm fand ich noch mal besonders spannend das Thema, wie haben sie es umgesetzt, wie wird kommuniziert?

01:05:05: Also da gibt es einfach so viele Aspekte daran, wo ich immer sage, die machen es einfach noch mal, noch mal interessanter, als jetzt guckt ihr das mal an, das ist ein spannendes Feld, sondern er zeigt eben auch noch die Methodik.

01:05:16: Und das fand ich, das hat mich richtig macht gerötet.

01:05:18: Ja,

01:05:19: cool.

01:05:19: Ja, also ich fand es auch toll, sehr unaufgeregt, sehr humble und... Ja, in kurz für mich, die Zusammenarbeit auf Pflege gelingt nur dann, wenn wir Beziehungen in den Mittelpunkt stellen, wenn wir nicht Bürokratie, Kontrolle oder Hierarchie in den Mittelpunkt stellen, das ist, glaube ich, die Ursache für viele der Probleme.

01:05:39: Und dann, Veränderung beginnt im eigenen Haus durch Vertrauen, Beteiligung, Menschlichkeit und eben nicht durch, wir warten mal auf die Politik.

01:05:47: Und wenn die Ressourcen, so hat das gesagt, wieder zu den Menschen fließen und Führung, dann den Rahmen für diesen echten Begegenschaft, entschied das, seiner Meinung nach Pflege im Kern ausmacht, Sinn, Herz und Beziehung.

01:06:00: Und ich finde, es war eine schöne Folge.

01:06:01: Es hat Freude gemacht und ich habe jetzt gerade wieder ein paar Zuschriften bekommen.

01:06:06: Mensch, kümmert euch doch noch ein bisschen um links und rechts nicht, immer durch die coolen Unternehmer und Unternehmen.

01:06:11: Und ich glaube, das ist ein schöner Beitrag und bin dankbar, dass du den mit mir zum

01:06:16: gemacht hast.

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